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Parcels

Parcels - Day / Night

Die derzeit sonnigsten-lässigsten Wahlberliner sind ganz klar die modisch-stylischen Aussies Parcels, die schon seit ihrem Debüt ihre Philly-Sound, Chic-, Jamiroquai-, Kings of Convenience-, Whitest Boys Alive-/Erlend Oye-Grundlektionen gelernt hatten. Jetzt schlagen sie auf ihrem Doppelstreich "Day/Night" (Virgin/Universal) richtig zu – zwischen bewußt lässigem Hüftschwung, close harmony-Westküstensound und jazzoidem George Benson-Gedächtnis-Geschniedel. Gesegnet mit der Leichtigkeit ihres heimatlichen Surf-Hotspots Byron Bay zelebrieren sie ihre ultrasüßen Gesangsharmonien und legen sie auf ihre megagroovenden Funk/Soul-Arrangements, die sie in diversen Live-Versionen stets um neue Varianten weitergrooven, versierte Instrumental-Solisten die sie nun mal sind. Dabei sind die fünf Mittzwanziger aus einer Zeitmaschine der 70er entsprungen: Hosen mit Schlag, Oberlippenbart, Anti-Haarschnitte - einfach stylisch-cool. Gleich nach dem Schulabschluss 2014 gegründet, haben Jules Crommelin (Gitarre), Louie Swain (Keyboards), Patrick Hetherington (Keyboards, Gitarre), Noah Hill (Bass) und Anatole "Toto" Serret (Schlagzeug) einen Sound entwickelt, der eklektisch Disco, Funk, Soul, Soft Rock und Sixties-Pop verbindet und seinen Akzent auf Tanzbarkeit, Fluffigkeit und Herzschmerz setzt. Ihr selbstproduziertes Studioalbum Day/Night thematisiert auf 19 Stücken zwei Tageshälften, natürlich auch geprägt vom Lockdown, von Familie und Freunden in Australien getrennt zu sein. Der Einstieg "Light" ist ein sechsminütiges Pop-Epos mit fetten Gesangsharmonien, "Free" nimmt einen überschwänglich und ausgelassen mit, "Comingback" vermittelt die Freude des Wiedersehens, gefolgt vom Psychedelik-Country-Funker "The-worstthing", schließlich der hymnische, ultimativ-poppige Discorocker und künftige Stadion-Banger "Somethinggreater". Auf der Night-Seite drehen sich die Songs um Verlust, Einsamkeit, Unsicherheiten, Reue, dramatisch-progrockig bombastisch-theatralisch-symphonisch in Szene gesetzt, die dunklere Seite der Psyche und die Schattenseiten ausleuchtend. Mit "Day/Night" zeigen sich die Gute-Laune-Tanzschlümpfe facettenreich wie nie mit ausladend-dick arrangierten Songs, die eine bisher ungekannte, nachdenklich-progrockig-schwermütige Seite von ihnen zeigt (am deutlichsten in "Nightwalk"), die besser auf einem separaten Album aufgehoben gewesen wäre.
Jürgen Parr

Stand: 18.11.2021

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