Sir Elton hat zwar unter dem Lockdown gelitten, aber seiner Kreativität war die Zwangspause nicht abträglich, sondern hat ihr im Gegenteil neuen Schub verliehen: Wie einem Sound-Jungbrunnen gleich hat er sich mit zahlreichen aus seiner Sicht Jungspunden eingelassen, um die eine oder andere Pop-Perle zu polieren, die eine Offenheit für Stile, Genres & Arrangements beweist. Er wandelt smart zwischen den Generationen und deren Sounds, Kulturen und Kontinenten. So sind die 16 Songs seiner "The Lockdown Sessions" (EMI) mit illustren Gästen wie Brandi Carlile, Charlie Puth, Dua Lipa, Eddie Vedder, Gorillaz, Lil Nas X, Miley Cyrus, Nicki Minaj, Rina Sawayama, SG Lewis, Stevie Nicks, Stevie Wonder, Surfaces, Years & Years und Young Thug wirklich handverlesen divers und superb. Unverkennbar natürlich mit Las Vegas-Liberace-Gedächtnis-Drama-Queen-Bombast-Balladen-Schmalz und so bunt wie die Pandemie-Maske auf dem Cover. Größtenteils hatte er seine Kreativpartner durch seine eigene "Rocket Hour"-Show kennengelernt, die ihm zu seinem facettenreichsten Album ever verhalfen. Der Hier-und-Jetzt-Beweis, dass der 74jährige Sir Elton es noch drauf hat, ist der Evergreen-Ober-Ohrwurm "Cold Heart (PNAU Remix)" mit Dua Lipa und der lässige Soul-Groove "Learn To Fly" mit Surfaces. Unter den zehn brandneuen Kompositionen natürlich immer der hymnisch-wuchtige Elton-Signature-Sound (wie z.B. mit Charlie Puth auf "After All"). Der Sir zum Album: "Das Arbeiten am Album erinnerte mich an meine Anfänge in den späten Sechzigern, als ich noch als Studiomusiker arbeitete und damit schloss sich gewissermaßen der Kreis: Ich war wieder ein Session-Musiker. Und ich hatte immer noch wahnsinnig viel Spaß dabei". Und den hört man dem Lockdown-Album deutlich an. Ein unerwartetes Kreativ-Comeback.
Jürgen Parr
Stand: 18.11.2021
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