Auch der nimmermüde und schier endlos-kreative Nürnberger Experimental-E-Gitarren- und Gitarren-Synthesizer-Abenteurer Roman Leykam war extremst fleißig in den letzten Monaten: Er hat gleich drei neue Einspielungen zur assoziativen akustischen Bewußtseinserweiterung im Programm – getreu dem Motto drei-zwei-eins, was die Anzahl der Musiker angeht: "Utopia" als Trio mit Frank Mark (Programmierung) und Frank Meyer (bass, gitarre, syntis), das zehn Ausflüge zwischen 2015 und 2019 zusammenführt, mystisch-exotisch anmutend, große Emotionen, mit immer neuen Wendungen, Impro- und Variationen, Mustern und Spiegelungen, weniger sphärisch verquirlt, als kraftvoll-treibend mit klarem Elektro-Groove. Und wie gewohnt metaphorisch-hochverdichtet Titelkennungen wie "Market of Buried Emotions", "Lost in Repetition", "Raging Vanity", "Room Full of Mirrors", "Artificial Debate", "Feeding the Insatiable", "Undesirable Longings" oder "Intrinsic Motivation", die wieder, obwohl Instrumentalmusik, herrlich Food for Thought und Interpretationen bieten. "Dawn" ist dagegen bereits das neunte Album des Duos Leykam|Mark, auf dem sie in 12 Titeln nachdenklich-kontemplative Musik kreieren, die über Raum und Zeit zu stehen scheint. Schließ-lich ganz ohne Zusatz gibt es auf "PURE" (Frank Mark Arts/www.frank-mark-arts.com) wie der Titel es vermuten lässt, den experimentierfreudigen Gitarristen Roman Leykam solo und nur mit elektrischer Gitarre: Hier lässt er seinen typisch hypnotisch-sphärischen, meditativ-ambient-artigen, assoziativen, experimentellen und doch strukturierten, ätherisch-spirituellen Soundlandschaften völlig freien Lauf. Dabei kennt der Hörer zwar die Soundsignatur, aber auch im neuen Durchlauf kann Leykam mit seinen Gitarrenausflügen ohne Ermüdungserscheinungen in seinen Bann ziehen.
Jürgen Parr
Stand: 21.07.2021
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!