Eigentlich hätte nach 30 Jahren Stille "Angel Tears In Sunlight" (RVNG Intl.) das große Comeback der Synthesizer-Pionierin Pauline Anna Strom werden sollen - jetzt ist es durch ihren Tod nach einer Sturzverletzung leider ihr Vermächtnis geworden. 1946 blind geboren wuchs Pauline Anna Strom im Süden der USA in einer katholischen Familie auf, ließ sich in den 70er-Jahren mit ihrem Mann in San Francisco nieder. Ihre Umwelt erschloss sie sich durch akustische Reize und andere Sinneseindrücke, kam schon in jungen Jahren mit klassischer Musik in Berührung und war fasziniert von den klanglichen Möglichkeiten moderner Synthesizer. Als Erwachsene begann sie mit dem Komponieren rein elektronischer Musikstücke, die sie mit einem Tascam-Vierspur-Rekorder aufnahm. Ihr erstes Album 1982 hieß „Trans-Millenia Consort", zwischen 1982 und 1988 veröffentlichte sie drei LPs und vier Kassetten. Aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten verkaufte sie danach einen Großteil ihres Musik-Equipments und zog sich aus der Welt der Musik zurück. In der Zwischenzeit betätigte sich unter anderem als Reiki-Meisterin und spirituelle Beraterin. Nach Wiederveröffentlichung ihrer Musik 2017 und der verstärkten Aufmerksamkeit schrieb sie in den vergangenen Jahren neue Musik. „Angel Tears In Sunlight" (welch ein Titel!) atmet diesen meditativen, ambienten Eso-/Spiri-Charakter, ihre polyrhythmischen, Marimba-Vibraphon-getriebenen, repetitiven Synthiflächen mäandern warm-hypnotisch durch Wald und Flur. Jürgen Parr
Stand: 20.05.2021
31. Rother Bluestage: Zum Festival-Finale spielt die gefeierte französische Band: Delgres am 24.3. in der Kulturfabrik in Roth.