Brijean

Das in Oakland beheimatete Duo Brijean Murphy und Doug Stuart hat sich auf seinem ersten richtigen Album "Feelings" (Ghostly International/Cargo) retrogeschwängertem dreampopigen 90ies Disco-Sound gewidmet, der wunderbar für Hüftgeschwenke infolge pandemiebedingtem Lockdown in der HeimDisco geeignet ist. So wie der Einstieg „Day Dreaming" poppt der perkussive getriggerte Groove melancholisch dahin, glitzert, blinzelt und lädt zum Abschweifen und unbeschwerten Abhotten ein. Dabei ist der latin-brasil-tropicalische Sound aus Kylie Minogue, Roisin Murphy, Jamiroquai 4.0 Stereolab, Astrud Gilberto, Air, Little Dragon, Broadcast, Khruangbin und Poolside hochenergetisch-dynamisch-vorwärts und gleichzeitig zartbesaitet-nachdenklich. Murphy wuchs in einer Familie auf, die sich mit Jazz, Latin- und Soul-Musik beschäftigte. Sie wurde eine versierte DJane, Session- und Live-Musikerin in Oaklands vielfältiger Musikszene und eine der gefragtesten Indie-Percussionistinnen (Poolside, Toro Y Moi, U.S. Girls). 2018 begann sie, Songs mit dem Multi-Instrumentalisten und Produzenten Doug Stuart aufzunehmen, der einen Jazz- und Pop-Hintergrund in Bands wie Bells Atlas, Meernaa und Luke Temple hat. Nach den ersten Sessions, aus denen 2019 das Mini-Album »Walkie Talkie« hervorging, setzte das Duo die Aufnahmen in Oakland fort und lud die Freunde Chaz Bear, Tony Peppers und Hamir Atwal ein. Massive Keyboard-Akkorde mit Hammond und Rhodes, groovende Basslinien und spritzige Conga-Rhythmen treiben Geist, Körper und Seele an – ein elegant daherschwebender Sound mit Groove-Grandezza. Jürgen Parr