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Hachiku

Hachiku

Auf den ersten Guck schaut einen eine vollnerdige-verhuschte Strebergöre vom Cover an, die seltsamer nicht sein könnte: Brille, schräge Frisur, komisches Hemd...aber Anika Ostendorf aka Hachiku hat es faustdick hinter ihrer schnieken Frisur und ihre ganz und gar nicht handzahme Variante gitarrengetriebenen Dream-Pops auf ihrem Debütalbum ,,I'll Probably Be Asleep" (Milk! Records /Marathon Artists Records) souverän drauf.

Die in Melbourne ansässige Band verklärt nicht mit Zuckerguß, sondern lässt die Gitarren knarzen, holprige-schlendernde Drum-Machines und ihre leise Huschenstimme lullen nur scheinbar in verträumte Stimmungen ein. Sie thematisiert das Erwachsenwerden, die Veränderungen und die wachsenden Frustrationen einer 25-Jährigen: Diskussion mit einer Klimawandelleugnerin, Verlust und Trauer nach dem Tod des Familienhunds, Sehnsucht nach neuen Erfahrungen und anderen Gefühlen, danach, zu Hause zu sein. Gebürtig in Livonia, Michigan, pendelte sie in ihrer frühen Kindheit zwischen Amerika, England und Deutschland, bevor sich ihre Familie in der Kölner Vorstadt Dansweiler niederließ. Mit sieben Jahren gründete sie ihre erste Band Tutti Frutti und schrieb die Lieder selbst. Mit 14 spielte sie in einer Pop-Punk-Coverband sowie in der Band ihrer Mutter (IT-Arbeiter aus der Ford-Fabrik). Sie ging nach London, um Biologie zu studieren, verbrachte ein Austauschjahr in Melbourne mit Kontakten in die lokale Musikszene. Während ihres Studiums absolvierte sie ein Praktikum bei Milk! Records, von dem sie ihre DIY-Philosophie und einen Plattenvertrag mitbrachte. Eigentlich kehrte sie nach London zurück, um ihr Studium abzuschließen, ging aber zurück nach Melbourne, um mit Barnett, Cloher, Stella Donnelly, Aldous Harding, The Breeders und José González in Australien zu spielen. So wurde „I'll Probably Be Asleep" geprägt von diesem Gefühl des Reisens und Umherziehens im Schlaf. Es wurde an unzähligen Orten aufgenommen: In Häusern in Australien und Deutschland, in Hinterhofhallen, Proberäumen und dem Lagerhaus von Milk! „Es ist wie ein großes Puzzle, das diese zufällig aufgenommenen Klänge zusammenfügt", sagt Ostendorf, die sich eher als Produzentin denn als Song-schreiberin versteht.

Jürgen Parr

Stand: 21.01.2021

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