Einen erfrischend-federleichten Groove packt die fünfköpfige Schweizer Band Sirens Of Lesbos aus Bern auf ihr Debüt "SOL" (SIRENS OF LESBOS), der deutlich über das kreative Level ihres früheren Ibiza-House-Clubhits geht. Ihre vielseitige, multiaktive Genre-Mischung aus House, World-Beat, Dub, Reggae, Downbeat, Funk, Soul, Jazz, HipHop, Ethno- und Afrosounds ist immer für neue Details und feine Überraschungen gut. Auf "How Many Miles" saugen sie sogar Yacht-Rock-Motive auf und klingen Hall&Oates-mäßig. Dieses Stilgebräu spiegelt auch den unterschiedlichen Musikgeschmack und die persönliche Geschichte der Band wider: hier die Produzenten Melvyn Buss und Arci Friede, da die Koproduzenten und Sängerinnen Jasmina und Nabyla Serag und Denise Häberli, die künstlerische Leiterin der Gruppe - das reicht von Steely Dan, Fleetwood Mac, Trap, R'n'B, D'Angelo, Archie Shepp, J.I.D. bis Rosalia, Peter Gabriel oder Van Morrison, Fugees, Mos Def, J.I.D. Ihre Soundsignatur und ihre Texte sind ebenso Resultat ihrer diversen Herkunft und Erziehung. Die Eltern der Serag-Schwester waren politische Flüchtlinge und Freiheitskämpfer aus dem Sudan und Eritrea, Friede's tschechische Eltern verließen nach dem Aufstand im Prager Frühling 1968 das Land, Buss' Vater ist Engländer – so kam alles in der Schweiz als Multikulti-Schmelztigel zusammen, was neu zusammengesetzt gut passt.
Jürgen Parr
Stand: 01.12.2020
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!