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Club News 03-20

Fluxion - Perspectives

Zeitloser Dubtechno kommt von Konstantinos Soublis aus Athen, der 1998 als Fluxion die erste 12'' auf dem renommierten und genreprägendem Berliner Label Chain Reaction aus dem Hardwax-Umfeld veröffentlichte. Es folgen Releases auf Echocord, Subwax Bcn u.a. Mit "Perspectives" [vibrant music] legt er sein neuntes Album vor, das sich stilsicher in diesem Genre behaupten kann und dubbige Flächen mit einer bewusst plazierten Bassdrum verbindet. Tiefgründig und entschleunigt schafft er eine beinahe elegante, intime Clubatmosphäre, wobei das Album auch sehr gut zum Homelistening taugt. Immer auf den Punkt und ohne Ballast.

Auf dem Berliner Zehra-Label kommt nach Maleem Mahmoud Ghania with Pharoah Sanders"The Trance Of Seven Colors" zum ersten Mal das 1992 erschienene Album "Apocalypse Across The Sky" von den legendären Master Musicians Of Jajouka auf Vinyl. Produziert von Bill Laswell ist die Musik dieses Ensembles tief verwurzelt in Sufi Mystik und Paganismus. Orientalische Sounds, perkussive Rhythmen, gelegentlich Gesang, manchmal mit Chor, evozieren eine hypnotische, Trance induzierende Atmosphäre. 1967 kam der Rolling Stones Gitarrist Brian Jones in das kleine Dorf Jajouka und nahm ein Album mit dem Ensemble auf, das zu zunehmendem Interesse in der westlichen Welt führte. Seitdem haben kreative Köpfe wie William S. Burroughs, Ornette Coleman, Marc Ribot, Talvin Singh, oder auch die Rolling Stones mit The Master Musicians Of Jajouka zusammengearbeitet, die mittlerweile regelmässig ausserhalb Marokkos spielen. Vielleicht die Basis heutiger repetitiver Clubmusik. Der Finne Sasu Ripatti ist am bekanntesten unter seinem Vladislav Delay Alter Ego. Manche könnten ihn aber auch noch unter den Namen Luomo, wo er innovative Houseproduktionen lieferte, Uusitalo oder Sistol und im Duo mit Partnerin Antye Greie-Ripatti als AGF/DELAY (abstract HipHop) kennen, die bei seinem aktuellen Liveset die Visuals umsetzt. Fünf Jahre ist´s her seit dem letzten Vladislav Delay Release "VISA", nun kommt "Rakka" [cosmo rhythmatic] auf dem Berliner von Shapednoise kuratiertem Label, auf demauch die letzten Shackleton und King Midas Sound Veröffentlichungen erschienen sind. Inspiriert durch die Zeit, die er in der Wildnis jenseits des ... und der Baumgrenze verbrachte, die arktische Tundra und der Kampf ums Überleben der lebenden Kreatur. Sieben Tracks mit ambienten Flächen, Hall und industriell anmutenden Sounds sowie rhythmischen Patterns. An manchen Stellen erinnert mich das Soundspektrum an Thomas Brinkmanns „Lovesong". Gewiss keine Tanzmusik für den Durchschnitt, eher eine akustische Grenzerfahrung.

15 Künstlerinnen und Künstler finden sich auf der Compilation "Mothers's Finest" auf gleichnamigen Label zum Start eben diesem. Zwischen eher experimenteller, arty Electronica (Laurel Halo) finden sich verspielte technoide Tracks (Batu, Karima F) und gebrochene UK-Bass Produktionen (Leibniz, Nico), oder an Jungle, Drum ‚N' Bass und Footwork erinnernde Stücke. Kuratiert wurde das von Hodge und Franklin De Costa, der in der Berliner Griessmühle die out oft the box Partys initiierte. Es findet sich auch ein Track der von mir geschätzten Münchner Carl Gari neben Mosca, Anunaku, u.a.. MF001 ist für Liebhaber von „forward thinking music", den couragierten DJ oder „mind-bending home listening" Vergnügen gemacht!

Songwriter-Techno, oder Data-Pop könnte man das nennen, was Christian Löffler auf seinem neuen Longplayer "Lys" [ki records], der komplett in seinem Studio an der Ostsee entstanden ist und von Licht inspiriert wurde, das er im Laufe des Jahres betrachtet hatte, macht. Daher auch der Albumtitel, der Licht auf dänisch heisst. Geschmachvoller, reduzierter Minimal-Techno, bisweilen introvertierter Gesang von u.a. Josephine Philip, Mohna von Me Succeeds und auch ihm selbst. Von der Stimmung her auch etwas an Pantha du Prince erinnernd, von dem gerade auch ein neues Album "Conference Of Trees" erschienen ist, das im letzten Jahr weltweit live audiovisuell aufgeführt wurde.

Und auch noch erwähnt werden soll hier das wundervolle neue Werk von Dan Snaith aka Caribou: "Suddenly" [city slang] – aber das habt ihr ja auf dem Schirm.

stefan wagner

Stand: 15.03.2020

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