Das englische Portico Quartet, konzeptionell häufig verglichen mit Radiohead, Cinematic Orchestra oder Efterklang, hat in seinem zehnjährigen Schaffen immer schon neueste Technologien in seinen post-prog-rockigen Van Der Graaf Generator-Gedächtnis-ArtRock aus Jazz, Minimal Music, Electronica und Ambient einbezogen, so dass kein Album dem anderen glich. Auf ihrem fünften Wurf „Memory Streams" spielen Erinnerungen, Rückblicke, bruchstückhafte Einflüsse aus der Vergangenheit und alte Ideen in neuer Form eine Rolle. Ihr Instrumentenmix aus Schlagzeug, Saxofon, Bass und die Klänge des Hang ist unverändert, aber der Sound klingt trotzdem anders, weiterentwickelt, frisch-experimentell, mehr nach Band: „Wir wollten etwas kreieren, das Struktur hat, Fasern und Freiraum vereint, lebendig, echt, lebhaft", sagt Schlagzeuger Duncan Bellamy. Und so haftet ihrem Sound stets etwas Geheimnisvoll-Hypnotisches, Schemenhaftes an, das zwischen Ruhe-Schleife und Noise-Crescendo geschickt Stimmungen und Spannungsbögen aufbaut und niederreißt.
Jürgen Parr
Stand: 11.09.2019
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