Am Internationalen Frauentag veröffentlichte die weiße, blonde Südafrikanerin Alice Phoebe Lou ihr zweites Album „Paper Castles", das nicht von ungefähr gesellschaftspolitische Themen im Fokus hat, Feminismus und Weiblichkeit, Freiheit und Unabhängigkeit, Erwartungen und Selbstbestimmung. Patriarchat, Mißbrauch, maßloser Konsum, der die Erde zerstört. Und gleichzeitig fern jeden Alltags fremde Galaxien, den Mond und leuchtende Sterne besingt. Dabei packt die frühere Waldorfschülerin und in Berlin lebende erst 25jährige Straßenmusikerin ihre Geschichten nicht in verhuschten, introvertierten Dotschen-Folk, sondern in smooth angejazzten, chansonesquen, 70ies-hippiesquen zeitlosen melancholisch-sehnsuchtvollen Zartschmelzpop mit Soul-, Folk- und Elektronik-Anhaftungen. Und flirrt mit glockenhell-kristallklarem und doch festem-warmem, sehr wandlungsfähigen Sopran durch ihre Erkenntniswelt, in der sie auch mal eine überdrehte Vokalpirouette dreht. Am 29. April ist sie im Erlanger E-Werk live zu erleben.
Jürgen Parr
Stand: 10.04.2019
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!