Megaentspannter, gitarrenbetonter Post-Rock mit harmonieverliebter Melancholie in neuer Grundierung zeichnen die acht Titel des dritten Albums „NU" von First Breath After Coma aus. Die fünf Portugiesen aus Leira bezeichnen ihren speziellen Sound selbst als "introspective Indie-Rock and dreamy Soundscapes, with subtle traces of Gospel choirs and ethnic music". Der Albumtitel kann im Englischen neu oder im Portugiesischen nackt bedeuten. Und nicht geflunkert: Neu sind mehr Pausen, mehr Langsamkeit, mehr Ruhe, mehr Falsett, mehr Elektro und Effekte, also Bon Iver, James Blake, Elektrogospel und Post-Dubstep-Groove, nackt dagegen die persönlichen Befindlichkeitsaussagen aus dem Bereich Leben und Beziehung. Und sie haben die Musik in Bilder gefasst, als zusätzliche Ebene. Jeder Song ist eine Szene, alle zusammen sind ein 40-Minuten-Film, der Film ist das Album. Gravitätisch entrückter, cineastischer Nu-Rock.
Jürgen Parr
Stand: 10.04.2019
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