Der Jazzpianist Omar Sosa, 1965 in Camagüey auf Kuba geboren und mittlerweile in Barcelona ansässig, verbindet in seiner Musik traditionelle afrikanische Elemente mit Salsa, Merengue, Klassik bis hin zum Hip Hop. Yilian Cañizares, in Havanna geboren, kam über den Umweg klassische Musik (Violine-Studium im schweizerischen Fribourg) zum Jazz. Aus der Freundschaft der beiden entstand „Aguas", auf dem sie aus den Perspektiven zweier unterschiedlicher Generationen über das Leben im Exil reflektieren, und das Jazz, Afrokubanisches, HipHop, Lounge-Beats, Club-Elektronik und Esoterisch-Spirituelles verbindet. Dabei steht Wasser im Zentrum, mit einem besonderen Blick auf Oshun, einer wichtigen Gottheit der in Kuba praktizierten Santaria-Religion, die als Göttin der Liebe und Geliebte der Flüsse verehrt wird, sie ist für beide ein wichtiger Bezugspunkt. Wasser ist hier synonym mit Leben, Energie, Stärke, aber auch Raum, es repräsentiert auch die Distanz von und die Sehnsucht nach Kuba. Die spirituell anmutenden, zumeist ruhigeren Songs (dazwischen auch mal ein Merengue) sind filigran arrangiert und instrumentiert, leben ganz vom spannenden Stilmix und von der Intensität Sosas Klavier- und Fenderspiel sowie Cañizares' oft improvisierten Violinenparts und ihrer rauchiger Alt-Stimme.
Jürgen Parr
Stand: 15.11.2018
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!