In die unendlichen Tiefen von Düsternis und Verzweiflung taucht die französische Produzentin, Multiinstrumentalistin und Sängerin Léonie Pernet auf ihrem Debütalbum „Crave" ab. Sie saugt dafür die Essenzen der New Wave- und Goth-Ära auf und verbindet sie mit scheinbar verspieltem Synthie-Pop, bleibt aber immer düster und melancholisch, mit leicht monotoner-depri-Stimme Englisch, Französisch oder auch Arabisch und stilistisch erstaunlich vielseitig. So trägt sie im Opener „African Melancholia", in dem sie sich in die Perspektive afrikanischer Migranten in Frankreich versetzt, technoid-kalt alles Elend der modernen Welt, gequält spoken-word-mässig, bevor sie im flockig-beschwingten 80s-Depeche Mode-/Cure-Mash up-Pop „Butterfly" fast schon lebensbejahend klingt, „Two Of Us" dagegen eher kakophonisch postrockig. Ihre 12 Titel umkreisen beklemmend, nachdenklich und unheilschwanger unsere dysfunktionale Welt und deren Akteure.
Jürgen Parr
Stand: 15.11.2018
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!