Ob das neue Gorillaz-Album „The Now Now" nicht doch eher ein neues Damon Albarn-Soloalbum geworden ist? Auf alle Fälle klingt der groovige-retrocharmante 80ies Elektropop verschärft danach, als Drum-Computer, Synthi-Gekleister und zarte HipHop- und Rap-Pflänzchen gerade laufen lernten. Nicht ganz soo melancholisch-nachdenklich, aber dennoch Albarn-ig grau genug, starten die Gorillaz mit „Humility" (feat. George Benson-Gitarrenläufe) locker-flockig strandbeschwingt in das Heute von Gestern. Viele der 11 Songs erinnern durchaus an „Everyday Robots", sind vielleicht böswillig gedacht leftovers, aber gutmeinend einen Tacken gospelig-soulig-funkiger und seicht-elektrifizierter Easy Going, äußerst abwechslungsreicher Synthipop. Bis auf Pimp-Rapper Snoop Dogg und die Chigagoer House-Legende Jamie Principle hat es dieses Mal keine weiteren Gäste, braucht es auch nicht, Albarn ist sich genug. Auch ohne den Maximal-Anspruch Extremst-Kreativware abzuliefern, bleibt „The Now Now" eine kurzweilige Soundreise, auf der Albarn fingerfertig seine bewährten Versatzstücke aus Gesternelektronik, HouseBeats, Dub, Melanchopop, Elektrosoul und Urban Gospel smart upcycled, ohne seine nerdige feeling blue-attitude einzubüßen.
Jürgen Parr
Stand: 19.09.2018
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