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Uli Tsitsos

Uli Tsitsos - Sloppy Hymns

Neues und doch Solide-Altbewährtes vom Nürnberger Singer-Songwriter und Multiinstru-mentalisten-IndieRock-Folktronica-Pop-Americana-Allroundtalent Uli Tsitsos (Bandgründer von The Elephant Circus, solo als Apocalyptic Troubadour, unter eigenem Namen sowie mit dem Ethno-Elektro-Projekt Uli Tsitsos & Ivan Le Mutant unterwegs): das mit wenigen Ausnahmen selbst eingespielte Album „Sloppy Hymns Of Slow Self-Dissoulution". Oft haben die 14 neuen Titel einen sessionartigen Charakter mit teils mantrenhaften Textwiederholungen und eher skizzenhaften Arrangements, wie der Albumtitel schon vermuten lässt. Aber mit ungenau und salopp ist mitnichten nachlässig oder schlampig gemeint, sondern eher offen und nicht starr, mit dem Begriff langsamer Selbstauflösung kokettiert er mächtig, denn die Songs sind bei allem Dezent-Flow richtig strukturiert und verfolgen eine klare Sounddramaturgie. Uli sieht das Album denn auch ambivalent: Zum Einen deutet er nach eigener Aussage in selbstironischer Weise eine unvermeidbare Popmusiker-Mid-Life-Crisis an, um sich zum Anderen zu dessen Behebung dann gleich selbst „eine buddhistisch-inspirierte Ego-Auflösungs-Therapie" zu verordnen. So dreht er sich inhaltlich natürlich wieder zwischen Beziehungspein und Herzschmerz, voll optimistisch geht's um Selbstmord am Weihnachtsabend und um die vielen Fragezeichen des Lebens. Stilistisch bleibt er sich treu und verdichtet gitarrenlastigen IndieRock, urbanen, elektrifizierten NeoFolk, melodiösen IndiePop, Großstadtblues und Midlife-Melancholie zum Tsitsos-Kosmos. So changiert er zwischen sanfter-süß-saurer Pop-Leichtigkeit in „Where Is My Mood" mit wehklagendem Chor, dylanesquesem Mundharmonika-NuFolk „Broke My Heart in Two", „Faith In You", dem mainstreamigem Midtemporocker, krudem NeoGroßstadt-Blues „Tattooed Dessert Blues", der suitenhaft-mäandernden IndieRock-Herzschmerz-Ballade „On The Floor", dem krachend-noisigen „Fragile Love" mit verzerrter Stimme, bis hin zum poppig-verspielten „Brother". Vielseitig ohne sich zu verlieren und bei allem kräftezehrenden Wehklagen dennoch entspannt-grundoptimistisch und catchy.

Jürgen Parr

Stand: 17.06.2018

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