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Club News 05-18

DJ Koze

Unser aller liebster Produzent und Techno-DJ Stefan Kozalla, bekannt als DJ Koze und ehemals Teil von Fischmob und International Pony sowie auch unter seinem Alias Adolf Noise, oder Monaco Schranze und diversen anderen Kozi-Namen aktiv, hat ein neues Album rausgebracht: „Knock Knock" [pampa]. Erwachsenen Techno, der eher souliger Disco ist und gelegentlich auch an IP Produktionen erinnert, mehr Stimme wie z.B. Eddie Fummler, der wunderbare José Gonzales, Kurt „Lambchop" Wagner, Sophia Kennedy, Justin Vernon, fame of Bon Iver wird zweimal gesamplet. Hier werden Geschichten erzählt, die weit über eine Funktionalität hinausgehen und jedem Track Songcharakter und Seele verleihen. DJ Koze, der seinen Wohnsitz mittlerweile zumindest für einen Teil des Jahres von Hamburg nach Spanien verlagert hat und u.a. auch beim diesjährigen Primavera Sound Festival in Barcelona auftreten wird – ich freu mich sehr! – wollte die Clubmusik nicht neu erfinden, oder die spannendsten cutting edge Sounds hervorholen, sondern vielmehr Emotionalität evozieren und an gemeinsame Erlebnisse erinnern, was ihm ganz wundervoll gelungen ist. 16 wunderbare Songs, die eine berührende, manchmal leichtfüßige Stimmung mit leicht melancholischer Nuance aufbauen, von der mensch sich sehr gerne davontragen lässt.

+++ Die in Köln lebende Musikerin und Produzentin sowie Resident des Düsseldorfer Salon des Amateurs Lena Willikens hat für das Amsterdamer Dekmantel-Label nach Joy Orbison, Marcel Dettmann und anderen „Selectors 005" kompiliert und eine gelungene Mischung aus Kraut, Techno, House, Psychedelik, No Wave, EBM vorgelegt. Von Borusiade (cómeme) über Parrish Smit zu Le Mattin finden sich neue Tracks und alte Favoriten unter den 12 Stücken, die ein sehr stimmiges, homogenes und auch eklektisch obskures Klangbild ergeben. Ha, und auch sie wird zusammen mit Vladimir Ivkovic beim spanischen Primavera Festival auftreten.

+++ Joe Powers kommt aus Edinburgh und veröffentlicht als Proc Fiskal auf Kode9´s Label hyperdub sein Debüt „Insula". Gekonnt verwebt der gerade mal 21jährige Stile wie Grime mit Drum'n'Bass, Breakbeat und Footwork. Er baut Vocal-Samples gekonnt ein und manchmal hat sein Produktionsstil etwas comichaftes an sich. Bereits die vor kurzem erschienene Singleauskopplung „Dish Washing" spiegelt die Einzigartigkeit und den erfrischenden Humor dieses jungen Produzenten wieder. In Schottland existiert neben ihm gerade auch eine aufkommende MC- und Produzentenszene mit Namen wie Shogun, Polonis, oder auch Ransom FA.

+++ Letztes Jahr spielte beim Primavera Festival auch Wolfgang Voigt mit seinem Gas Projekt live. Der Kölner Kompakt-Mitbegründer produziert unter diesem Namen seit 1995 und veröffentlicht nun sein neues Werk „Rausch" [kompakt]. Ambient Techno mit Spannung und Dramaturgie, fließende Übergänge der sieben Stücke und zuweilen eine massive Bassdrum aus den hintersten Reihen des Waldes. Mehr muss ein Clubtrack garnicht haben, zeitlos, ästhetisch schön, puristisch und ab und an rhythmisch. Und je mehr Moden, ob waviger House, oder Disco an mir vorbeiziehen, kann ich mich zumindest dann am ehesten auf diese (Club-)Musik einigen. Großes Kino!

+++ Fordernde, elektronische Clubmusik zwischen Breakcore und abstrakter Elektronica mit anleihen an Drum'n'Bass und IDM kommt von der Kollaboration der beiden kanadischen Produzenten Venetian Snares x Daniel Lanois auf ihrem gleichnamigen Release für Timesig/Planet Mu. Als Unterlage finden sich melodiös verträumte Ambientflächen. Als Fans der Arbeit des jeweils anderen, begannen sie 2014 an gemeinsamer Musik zu arbeiten und haben dieses Album live in einem ehemaligen buddhistischen Tempel aufgenommen.

+++ Der Londoner Produzent Paul White, der schon für Artists wie Danny Brown produziert hat und neben dem MC Eric Biddines Teil des HipHop-Duos Golden Rules ist, veröffentlicht sein neues Album „Rejuvenate" [r&s] und bewegt sich mehr in Richtung Pop, bedingt v.a. auch durch die Vokalistinnen auf sechs der elf Stücke und dass er auf Sampling verzichtet hat. Highlight sind für mich jedoch die anderen Stücke und v.a. „Soul Reunion", wo er selbst singt sowie „Returning".

stefan wagner

Stand: 07.05.2018

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