Man merkt dem selbstbewussten Debüt „Homotopia" des Wahl-Berliners Sam Vance-Law an, dass er sich als Jugendlicher exklusiv der klassischen Musik zugewandt und von Pop, Rock oder Punk nicht die Bohne Ahnung hatte. So rührt der quirlige Kanadier einen dandyhaften kammermusikalischen Pop mit Queer-Attitude an, in dem Patrick Wolfs und Owen Palletts Melodram und theatralisches Drama-Gecroone zusammenkommen. Dabei bejammert er nicht einen vermeintlichen Gay-Opfer-Status und bedient überkommene Klischees, sondern beschreibt mit viel Humor eher universelle, genderunspezifische Themen ohne Nischen- und Randgruppenoptik. Adäquat in Szene gesetzt von Get Well Soon, der hier koproduzierender Weise den letzten Schliff für das strotzend-überbordend pompöse Debütalbum abgeliefert hat.
Jürgen Parr
Stand: 12.03.2018
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!