Auch wenn Frontmann Samu die rote Fahne schwenkt: Es ist weder das Ausrufen der Soundrevolution, noch der Aufbruch in neue Songwelten, was Sunrise Avenue auf ihrem fünften Album „Heartbreak Century" abliefern. Vielmehr ist es die gewohnte, solide finnische Mainstream-PopRock-Hausmannskost. „Es geht in den Songs um Herzschmerz, der aber nicht unbedingt immer mit Liebe zu tun hat", erklärt der sympathisch-charismatische Frontmann Samu Haber charmant. „Manchmal kann es auch sehr wehtun, wenn man mit seinem generellen Leben unzufrieden ist. Obwohl wir heute die größten Annehmlichkeiten seit Menschengedenken genießen, werden wir immer unglücklicher. Alle hetzen nur noch durchs Leben auf der Suche nach dem perfekten Partner, dem perfekten Body, dem perfekten Job". Nach einer Auszeit erkannte er: „Mir wurde klar, dass ich dringend Abstand brauchte, von Finnland, der Band und meinem bisherigen Leben. Also habe ich mir meine Gitarre geschnappt und bin zweieinhalb Jahre ganz alleine durch die halbe Welt gereist". Australien, Los Angeles, London, Kopenhagen, Göteborg, Stockholm, Helsinki, Berlin, wohin es gelangweilte Popmillionäre ebenso hintreibt. Gemeinsam mit drei verschiedenen Produzenten haben Samu (Gesang, Gitarre), Raul Ruutu (Bass), Sami Osala (Drums) und Riku Rajamaa (Gitarre) fast ein Jahr herumgeschraubt, herauskamen 12 ohrwurmige, perfekt gebügelte, glänzend strahlpolierte und massiv hochtoupierte Mitschunkler, Balladen-Schwelger und Vorweggeher Marke Sunrise Avenue-Mainstream-Formatradiopop.
Jürgen Parr
Stand: 14.12.2017
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!