An der Grenze

Der Siegeszug der so genannten „roll and write"-Spiele ist in den letzten Jahren nicht aufzuhalten. Dabei sind es vor allem die Spiele des in Fürth ansässigen Spieleherstellers NSV, die immer gegenüber der Konkurrenz herausragten, was vor allem dem ehemaligen verantwortlichen Redakteur Reinhard Staupe zu verdanken ist. Staupe hat sich vor wenigen Monaten mit einem eigenen Verlag selbstständig gemacht. Der Titel „The Choice" aus dem Kendi Startprogramm ist an dieser Stelle bereits vorgestellt worden. Gemeinsam mit Michael Kiesling erschien im Nürnberger Spielkarten Verlag vor einiger Zeit das sehr überzeugende „The Border".
Jeder der möglichen vier Mitspieler erhält ein Tableau, auf dem neun Gebiete zu sehen sind. Diese Gebiete sind von farbigen Feldern umgeben. Wer nun alle diese Felder in unterschiedlichen Farben abkreuzen kann, hat die Grenze um sein Gebiet gezogen und erhält dafür Punkte; derjenige, der es zuerst schafft, natürlich die meisten. Der besondere Reiz am Spiel „The Border" liegt aber darin, dass jederzeit alle Spieler aktiv involviert sind. Wer am Zug ist, nimmt die fünf Farbwürfel und würfelt. Ähnlich Kniffel darf insgesamt dreimal gewürfelt werden. Dabei ist es ganz beliebig erlaubt, nach jedem Wurf Würfel zur Seite zu legen oder aber neuerlich zu würfeln. Nach dem dritten Wurf gilt es! Jetzt darf der aktive Spieler sein Ergebnis dazu verwerten, auf seinem Tableau seine farbigen Grenzstei-ne anzukreuzen. Was er an Würfeln nicht benutzt, fällt an die Mitspieler, die jetzt die verbliebenen Farben auf dem eigenen Tableau abkreuzen können.
Sind auf einem Tableau sechs Gebiete eingeschlossen, endet „The Border". Schnell erklärt und mit ungefähr 20 Minuten in der Länge durchaus auch für Zwischendurch perfekt geeignet (und auch nur zu zweit!), ist NSV mit „The Border" ein auch thematisch sehr ansprechendes Spiel gelungen.

Rainer Scheer