Und tschüss, Deine Karten!

Canasta ist ein schönes Beispiel dafür, wie viel Freude es doch bereitet, wenn es nach geduldigem Sammeln von Karten endlich möglich ist, eine eigene Kartenauslage zu eröffnen. Doch was ist schon sicher?
2014 veröffentlichte der Ravensburger Spieleverlag das Spiel „Abluxxen" von Wolfgang Kramer und Michael Kiesling. Die beiden Autoren arbeiteten zu diesem Zeitpunkt bereits 15 Jahre zusammen und hatten 1999 einen genialen Start: Ihr gemeinsames Spiel „Tikal" erhielt den begehrten Kritikerpreis „Spiel des Jahres".
Vorweg: alle Karten, die bei Spielende vor einem Spieler ausgelegt worden sind, bringen pro Karte einen Pluspunkt; jede in der Hand verbliebene Karte einen Minuspunkt. Also auch hier gilt, eine umfängliche Auslage ist gewinnträchtig!
In einer Partie „Abluxxen" ist jedoch die Wahrscheinlichkeit groß, sich am Spieltisch richtig viele „Freunde" zu machen. Doch der Reihe nach: Wer am Zug ist, legt eine oder mehrere Karten gleichen Wertes fächerförmig vor sich aus. Dann wird reihum geschaut, ob es möglich ist, abzuluxxen. Das ist übrigens Pflicht! Bedingung: die ausgespielten Karten haben dieselbe Anzahl wie die ins Visier genommene Auslage und der Wert der eigenen Karten muss höher sein. Alle abgeluxxten Karten dürfen auf die eigene Hand genommen werden, oder aber Verzicht kann der Spieler, dem die Karten abgeluxxt worden sind, entscheiden, ob er diese Karten abwerfen möchte oder zurück auf die Hand nimmt.
Über die Jahre hat „Abluxxen" nichts von seinem Reiz verloren. Amigo Spiele hat ein aufmerksames Auge auf Kartenspiele anderer Verlage, die irgendwann aus dem Programm genommen wurden, aber eine Neuauflage verdienen. Auch hier darf festgestellt werden: gut gemacht. „Abluxxen" verbindet Kalkül und Glück auf geschickte Weise und belegt einmal mehr, wie groß der Spielspaß mit einem Packen Karten sein kann.
Rainer Scheer