Spiel
 

50 rabenschwarze Rätsel

Black Stories Sebastian Fitzek

Schon bei der Überschrift weiß der geneigte Spielefreund, welche Reihe hier gerade auf den Spieltisch kommt. Obgleich, ein Tisch muss es gar nicht sein, denn die „black stories" lassen sich in (fast) jeder Situation spielen, sehr beliebt etwa auch im Auto als Zeitvertreib auf langen Strecken. Die Ausgangssituation ist immer gleich: ein Spieler zieht aus der Box eine beliebige Karte, etwa jene mit der Überschrift „Was kostet der Tod?". Dazu folgende kurze Beschreibung: „Eine Frau lag mitten in der Nacht mit Genickbruch tot in einem Zimmer, um sie herum zerbrochenes Plastik. In ihrer Hand hielt sie ein Zwei-Euro-Stück." Was ist passiert? Derjenige, der die Karte gezogen und vorgelesen hat, muss nun die Fragen der Mitspieler beantworten, die versuchen, durch eben jene Fragen dem Rätsel auf die Spur zu kommen. Theoretisch ist „black stories" bereits mit zwei Personen spielbar, viel mehr Spaß bereitet es aber in einer größeren Runde. Die Fragen müssen immer so gestellt sein, dass der Spielleiter sie eindeutig mit „Ja" oder „Nein" beantworten kann. Er, der in der Spielanleitung als Gebieter tituliert wird, hat übrigens immer Recht und die Wahrheit und nichts als die Wahrheit steht auf der Rückseite des gezogenen Kärtchens.
„Warum wohl?", das ist stets die Frage. Wie konnte es zu der beschriebenen Situation kommen? Da ist Kombinationsgabe gefragt. Manche Rätsel strotzen nur so von makaberem Humor, manchen wirken, ist die Lösung erst einmal gefunden, geradezu einfach, doch das heißt noch lange nicht, dass die Nuss auch leicht zu knacken gewesen ist.
Und dann ist da ja noch die Graphik. Zu jedem Fall gibt es ein Bild. Aber ob das auch hilft, was Illustrator Bernhard Skopniks da abgeliefert hat? Schwer zu sagen. Puristisch, klar und auf elegante Art abgedreht, so beschreibt es die kleine Biographie in der Spielanleitung. – Aber hier gilt: Sehen Sie selbst!
Die Reihe „black stories" läuft schon seit vielen Jahren, auch für Kinder ab 8 Jahren gibt es Themenboxen, natürlich nicht mit Mord und Totschlag gefüllt. Aktuell ist nun die vorliegende großformatige Edition erschienen (aus der auch das oben benannte Rätsel stammt): „50 rabenschwarze Rätsel in der Sebastian Fitzek Edition". Ja, ein sehr erfolgreicher Thrillerautor hat diese Fälle zusammengestellt, manche beschriebene Situation bezieht sich auf einen seiner Romane, wie zum Beispiel – unter der Überschrift „Wolf im Schafspelz" – folgende Beschreibung: „Weil der Mann ihm das gab, worum er bat, wusste er, dass er die Polizei rufen musste. Im nächsten Moment war er tot." Natürlich erfahren die Mitstreiter erst nach der Lösung, dass dieser Fall aus Fitzeks Roman „AchtNacht" stammt. (Es sei hier einfach schon einmal verraten).
Dass Fitzek Situationen aus seinen zahlreichen, sehr erfolgreichen Thrillers hier einarbeitet, liefert natürlich noch einen zusätzlichen kriminalistisch-literarischen Reiz, denn wer möchte, und sich gut im Werk des Autors auskennt, kann als Zugabe auch noch versuchen, den Roman zu erkennen.
Der Kontakt zwischen Sebastian Fitzek mit dem die „black stories" herausgebenden Moses Verlag basiert auf einer umgesetzten Spielidee: „Safe House", ein packendes Familienspiel, in dem die Spieler versuchen, eben das Safe House zu erreichen, da sie leider im falschen Moment am falschen Ort gewesen sind, und unfreiwillig Zeuge eines Mordes in einem Hotel wurden. Extrem stark inszeniert ist „Safe House" und unbedingt empfehlenswert, dies hier nur nebenbei vermerkt.
Welche irrwitzigen Ideen in dem Autor Sebastian Fitzek schlummern, das beweist er mit jedem neuen Roman. Viele Karten beziehen sich auf seine Bücher; andere sind von ihm eigens für das „black stories"-Spiel hier entwickelt worden. Aber genug der Vorrede. Also los, trau dich!

„black stories", von Sebastian Fitzek, 50 Rätsel 2 bis ? Personen ab 12 Jahren, Moses Verlag

Rainer Scheer

Mehr Infos und die Empfehlungslisten unter www.spiel-des-jahres.de

Stand: 18.11.2018

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