Buch

Ein Bauernleben in finsterer Zeit

veröffentlicht am 16.11.2025 | Lesezeit: ca. 2 Min.

Andre Hülsbömer - Winterling

Andre Hülsbömer - Winterling, Foto © Gmeiner Verlag

„Winterling“ von André Hülsbömer, Gmeiner Verlag 2025, Hardcover, 473 Seiten, 24 Euro.

Der Dreißigjährige Krieg in den Jahren 1618 bis 1648 war nach Ansicht von André Hülsbömer jener Krieg auf deutschen Boden mit den schlimmsten Nachwirkungen. In der Zeit um 1670 lässt er seinen Roman „Winterling“ spielen, angesiedelt in dem kleinen Dorf Dauernheim in der Wetterau. Johannis Edler versucht dort einen Hof am Leben zu erhalten, versucht, mit neuen Ideen neue Einnahmen zu erwirtschaften und muss gleichzeitig mit den immer höheren Abgaben kämpfen, die vom Landesherr im Bingenheimer Schloss gefordert werden. Da ist der Konflikt vorprogrammiert!

„Winterling“ schafft etwas ganz Besonderes: Hülsbömer weckt sofort das Interesse der Leserschaft an seiner Hauptfigur, zuzusehen wie er sich abrackert, wie das Schicksal in Form von Wetter und Krankheiten über ihn, seine Familie und das Dorf hereinbricht. Weit greifende historische Recherche ermöglicht einen fundierten Einblick in die historischen Gegebenheiten jener Jahre. Das hat mit den vielen authentischen Details Sachbuchqualität. Doch nie verlässt der Autor sein Grundanliegen, einen Roman zu schreiben mit einem Spannungsbogen, der die Zuspitzung des Konflikts beschreibt, und es die Zugkraft der fiktionalen Handlung, die schlussendlich fesselt und „Winterling“ zu einem Leseerlebnis werden lässt.
Rainer Scheer

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