Mit seinem Winterprogramm lädt das Filmhaus Nürnberg zu einer cineastischen Reise durch Literatur, Weltkino und Filmgeschichte ein. Es präsentiert gleich zu Beginn ein besonderes Highlight: Eine Hommage an E.T.A. Hoffmann!
Anlässlich Nürnbergs Bewerbung als „UNESCO City of Literature“ widmet sich das kommunale Kino vom 11. bis 31. Dezember dem bedeutenden deutschen Schriftsteller (1776–1822), der enge biografische Bezüge zu Franken hatte. Gezeigt werden seltene Kinoadaptionen aus verschiedenen Epochen, begleitet von Vorträgen zu Literatur und Film. Das beliebte Festival Around the World in 14 Films macht in diesem Winter wieder Halt in Nürnberg. Vom 2. bis zum 7. Januar präsentiert es herausragende Werke des jungen Weltkinos – eine filmische Reise von Südamerika bis Australien mit prämierten Beiträgen großer internationaler Filmfestivals.
Unter dem Titel „Masken und Musik“ würdigt das Filmhaus vom 8. bis zum 20. Januar den Regisseur und Schauspieler Willi Forst. Obwohl er eindeutig kein subversiver Künstler war, gehörte Forst zu den wenigen großen Künstlern der deutschen Filmindustrie der 1930er Jahre, die es schafften, ihr eigenes Werk frei von offensichtlichen Einflüssen der nationalsozialistischen Ideologie zu halten.
Auch die Neustarts der Wintermonate sind ausgesprochen vielseitig – hier eine Auswahl: Mit "Sehnsucht in Sangerhausen" (im Dezember zu sehen) entführt uns Julian Radlmaier mit großer Leichtigkeit und feinem Humor in die ostdeutsche Provinz. In Sangerhausen, der Stadt der Rosen am Fuße des Kyffhäusers, begegnen wir einem eindrucksvollen Ensemble von Charakteren, die alle von ihren eigenen Sehnsüchten getrieben sind und am Ende doch gemeinsam fündig werden – auch wenn sie dafür in ihre eigene Vergangenheit reisen müssen. Inspiriert von Hans Christian Andersens Märchen Die Schneekönigin erzählt die preisgekrönte französische Regisseurin Lucile Hadžihalilović in "Herz aus Eis" (ab 17. Dezember) eine hypnotische Coming-of-Age-Geschichte zwischen Traum und Wirklichkeit. Nach Innocence (2004) besetzt Hadžihalilović erneut Frankreichs Superstar Marion Cotillard in einer vielschichtigen Doppelrolle und erschafft ein poetisches Werk von betörender Bildkraft. Rose hat sich gerade von ihrer Freundin getrennt und zieht übergangsweise zu ihrem älteren Bruder Sam. Die enge Vertrautheit der beiden gerät ins Wanken, als eine Frau Sam beschuldigt, sie vergewaltigt zu haben. Für ihren Film Schwesterherz (ab 7. Januar) erhielt Sarah Miro Fischer den First Steps Award für den besten Spielfilm. Das Familiendrama beleuchtet sensibel die Spannungen zwischen Liebe, Verantwortung und Wahrheit.
Weitere Infos unter: Filmhaus Nürnberg: Kunstkulturquartier