Ein Leben ohne Liebe ist möglich, aber sinnlos
veröffentlicht am 16.11.2025 | Lesezeit: ca. 2 Min.
Kinostart: 11.12.; Regie: Cesc Gay;
Darsteller: Nora Navas, Rodrigo de la Serna, Juan Diego Botto u.a.
Eva (Nora Navas) steckt mitten im Leben. Sie geht auf die 50 zu, hat zwei fast erwachsene Kinder und arbeitet in einem Literaturverlag in Barcelona. Auf einer Geschäftsreise nach Rom lernt sie den argentinischen Schriftsteller Alex (Rodrigo de la Serna) kennen und fühlt sich zu dem smarten Mann hingezogen. Diese Begegnung löst etwas in Eva aus: das Bedürfnis, sich wieder frisch zu verlieben, dieses Kribbeln im Bauch zu spüren, dieses Vorsichhinlächeln zu erleben. Also beschließt Eva, aus ihrem Alltagstrott auszubrechen. Sie besichtigt heimlich kleine Wohnungen und beichtet dies den neugierigen Kolleginnen. Sie trennt sich von ihrem nicht eben feinfühligen Mann, Victor (Juan Diego Botto) nach 25 Jahren Ehe, registriert sich in Dating-Apps und lässt sich auf Begegnungen mit Männern ein. Doch es ist gar nicht so einfach, den Passenden zu finden. So vergehen die Monate, Eva wird 50 – und begegnet genau an diesem Jubiläumstag Alex wieder …
Regisseur und Ko-Drehbuchautor Cesc Gay hat die Geschichte der Erzählung einer guten Freundin zu verdanken, die genauso gehandelt hat wie Eva im Film und zu Gay den Satz sprach: „Ich mochte das Spiel der Liebe sehr.“ Gay schildert diese Frau zwar als mutig, aber auch als nicht immer selbstbewusst, da muss immer mal wieder eine Notlüge herhalten, um eine peinliche Situation zu umschiffen. Das hat eine verschmitzte Wärme, mitunter einen Drehbuchschlenker zu viel, erzählt aber doch viel über die immerwährende Kraft der Liebe, und was so manche/r bereit ist zu tun, um sie zu erleben. Im Original heißt die Tragikomödie mit dem etwas sperrigen deutschen, auf ein Zitat von Loriot über seine Lieblingshunderasse, Möpse, abgeleiteten Titel schlicht „Mi amiga Eva“, also „Meine Freundin Eva“.
Martin Schwarz