„So war die Welt“ von Louise Erdrich, Aufbau, 495 S., 26 Euro
Die Romane von Pulitzer-Preisträgerin Louise Erdrich sind so unterhaltsam wie zugänglich. In ihrem neuesten Werk reist Erdrich zurück in die Finanzkrise Ende der 2000er. Allerdings macht sie den Crash zum Hintergrundrauschen einer schrägen Seifenoper auf dem amerikanischen Land, genauer gesagt in einer kleinen Zuckerrüben-Hochburg unweit von Fargo, North Dakota. Das ergibt Kapitel für Kapitel, Charakter für Charakter eine launige, menschelnde Posse, irgendwo zwischen T. C. Boyle und Marcie Rendon, Dramödie und Eco-Botschaft. Wenn Louise Erdrich den literarischen Rübenlaster lenkt, steigt man einfach ein und genießt die Fahrt.
Christian Endres