„Book of Lives“ von Margaret Atwood, Berlin Verlag, 768 S., 36 Euro
Auch 2025 hat die Schwedische Akademie den Nobelpreis für Literatur wieder nicht an Margaret Atwood verliehen. Wahrscheinlich war die Tatsache, dass Atwoods Evergreen „Der Report der Magd“ bereits seit 40 Jahren zum Nachdenken anregt, zu einschüchternd. Vielleicht lag es aber auch an dem Foto mit dem Flammenwerfer. Sei’s drum: Wenn jemand auf den Nobelpreis pfeifen kann, dann Frau Atwood. In „Book of Lives“ führt die 1939 geborene Kanadierin jetzt durch ihr Leben und die Dekaden – und sie tut es exakt so, wie man das von einer der größten Schriftstellerinnen unserer Zeit erwartet: Mit Schmiss, Ironie, Witz, Scharfsinn und Schneid. Christian Endres