Atemlos durch den Club ist die Devise von DJ, Produzent und Sänger Myd auf seinem Zweitling „Mydnight“ (Ed Banger Records). Auf seiner kaleidoskopischen Reise durch Club-Euphorie, Emotionen und kurzem Innehalten unterstützen ihn Channel Tres, Calcutta, Trueno, Carlita, Bethanie Home. Das Album, weniger die sonnig-entspannte gitarrenlastige Indie-Mucke als mehr der treibende, tempodrückende Rastlos-Clubber, entstand aus DJ-Sets, langen Nächten und einem Livestream-Marathon, der begann, als Myd seine Festplatte verlor und sich in seinem Studio einschloss, um das Album auf Twitch fertigzustellen. Eine Woche lang streamte er alles: seinen Arbeitsprozess, seine Freunde, die vorbeikamen (Busy P, Bambounou, Jersey), und die letzten hektischen Sessions, aus denen Titel wie „Song For You“ und das hypnotische „The Wizard“ hervorgingen. „Mydnight“ ist meine Art, eine Brücke zwischen dem, was ich im Studio liebe, und dem, was ich auf der Tanzfläche brauche, zu schlagen. Weniger Introvertiertheit, mehr Schweiß“, erklärt Myd. Ein hibbeliges, hyperaktives, stilistisch vielseitiges Wimmelbild-Geclubbe, das ADHS-verdächtig massiv in Hüfte und Beine (wie auf „Make Me Feel Alive“) geht. Jürgen Parr