Buch

Elyseo Da Silva

veröffentlicht am 26.06.2025 | Lesezeit: ca. 2 Min. | von Manfred Kunz

Elyseo Da Silva liest aus: Ein Regenbogen für den Schah

Elyseo Da Silva liest aus: Ein Regenbogen für den Schah, Foto © Saskia_Deschan

In seinen Romanen „Ein Regenbogen für den Schah“ und „Phoenixwalzer“ legt Elyseo da Silva ein zeitgeschichtliches Panorama der Jahre 1968 – 1989 vor, allerdings aus einer wenig beleuchteten Perspektive. Die beiden Einzelgänger Lukas von Freystein und Max Galiano entdecken, dass ihre Zuneigung füreinander über reine Freundschaft hinausgeht – und das in einer Zeit, in der noch der berüchtigte Paragraf 175 aus der Nazigesetzgebung in Kraft ist. Lukas, dessen Vater ein patriarchalischer Tyrann alter Schule ist, kann das Elternhaus nicht verlassen, bevor er mit 21 die Volljährigkeit erreicht hat. Max findet in seiner Familie mehr Rückhalt, doch auch er muss sich fragen, wie weit dieser Rückhalt gehen mag, sollte er sich outen, denn Homosexualität ist ein Thema, das in den 60er- und 70er-Jahren totgeschwiegen wird. Über 20 Jahre hinweg begleitet Elyseo da Silva die Geschichte der beiden – angefangen in der Zeit der 68er-Bewegung bis hin zur Aids-Epidemie der 1980er Jahre. Elyseo da Silva, geboren in Erlangen und aufgewachsen in Nürnberg, lebt seit 2016 in Lisboa, Portugal. Für die Lesung im E-Werk-Garten kehrt er in seine Heimat zurück, um die Botschaft seiner Bücher unmittelbar zu vermitteln: die Botschaft eines konsequenten Humanismus, der im Angesicht eines neuerlich erstarkenden Faschismus relevanter scheint denn je zuvor.

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