Film

Jane Austen und das Chaos in meinem Leben

veröffentlicht am 17.09.2025 | Lesezeit: ca. 3 Min.

Félix (Pablo Pauly) glaubt fest daran, dass Agathe (Camille Rutherford) das Zeug zur großen Autorin hat.

Félix (Pablo Pauly) glaubt fest daran, dass Agathe (Camille Rutherford) das Zeug zur großen Autorin hat., Foto © Splendid Film

Kinostart: 16. Oktober; Regie: Laura Piani;
Darsteller: Camille Rutherford, Pablo Pauly, Charlie Anson u.a.

Lust, den Ur-Ur-Ur-Ur-Großneffen von Jane Austen kennenzulernen? Dann sind Sie in dieser beschwingten Komödie um Liebesverwirrungen, Schreibblockaden und Lamas richtig. Denn dann können Sie etwas mit dem Namen Jane Austen und mit dem britischen Lebensstil anfangen. Nur 41 Jahre alt ist die britische Schriftstellerin geworden und wird dennoch bis heute für ihre Romane, besonders „Stolz und Vorurteil“, bewundert, weil sie endlich starke Frauen porträtierte.
Ach, wie gerne wäre Agathe (Camille Rutherford) wie Jane Austen, oder wenigstens wie eine ihrer weiblichen Figuren. Die hübsche, zurückhaltende Frau arbeitet in einer französischen Buchhandlung, verehrt Austen über die Maßen und wäre so gerne Schriftstellerin. Ihr Kollege und bester Freund Félix (Pablo Pauly) war wohl der Ansicht, Agathe bräuchte einen Schubser und hat die ersten Kapitel ihres unvollendeten Romans an einen Literaturwettbewerb geschickt. Prompt gewinnt Agathe einen Schreib-Aufenthalt in der britischen Jane-Austin-Writers‘-Residency. Alle Ausreden nutzen nichts, Agathe muss nach England – und trifft dort auf den oben erwähnten Nachfahren der berühmten Autorin. Doch leider ist Oliver (Charlie Anson) so stocksteif wie eine Französin sich einen Engländer edler Herkunft vorstellt. Doch dafür ist das alte Gastgeberpaar reizend und die Umgebung des Schlosses so herrlich wie in Jane Austens Büchern. Während sich Agathe und Oliver schleichend näherkommen, taucht plötzlich Félix auf – der hat den Abschiedskuss mit Agathe gehörig missverstanden.
Autorin und Regisseurin Laura Piani erzählt, dass ihre Begeisterung fürs Kino mit Ernst Lubitschs „Rendezvous nach Ladenschluss“ und Billy Wilders „Das Apartment“ begann. Da ist sie schon mal in die richtige Richtung gepolt, und sie beweist mit ihrem Spielfilmdebüt ein gutes Gespür für die Beziehungen der von ihr kreierten Figuren zueinander, die im Original munter zwischen Französisch und Englisch wechseln. Ganz wunderbar spielt dabei Camille Rutherford die ziemlich verpeilte Möchtegern-Autorin, hübsch kontrastiert von Charlie Ansons Brite mit Stock im Hintern. Was alle vereint, ist die Liebe zur Literatur.
Martin Schwarz

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