Eine unbekannte Fotografin: Ruth Orkin
veröffentlicht am 05.09.2025 | Lesezeit: ca. 2 Min. | von
Ruth Orkin gehörte zu den professionellen Fotografinnen der 1940er- und 1950er-Jahre. Obwohl sie in zahlreichen Zeitungen und Magazinen, wie der New York Times, Life oder Look, publizierte und ihre Fotografien Teil der legendären Ausstellung "The Family of Man" im MoMA waren, ist ihr Werk international noch wenig bekannt. Bereits im Alter von zehn Jahren begann Ruth Orkin zu fotografieren, 1939 entstand ihre erste große fotografische Arbeit, und 17-jährig durchquerte sie die USA mit dem Fahrrad und der Kamera, einmal von L. A. nach New York zur Weltausstellung. Dorthin folgte 1943 der Umzug. Eine ihrer bedeutendsten Aufnahmen ist "American Girl in Italy" aus dem Jahr 1951, die zu einem Sinnbild der Frauenbewegung der 1960er- und 1970er-Jahren wurde. Für die Aufnahme porträtierte sie 1951 ihre Reisebekanntschaft Ninalee Craig (Jinx Allen), umringt von Männern in Florenz. Jinx wurde zu ihrer Freundin und Muse und inspirierte sie zu einer ganzen Serie, die mit ironischem Blick zeigt, wie es war, in den 1950er Jahren als Frau allein zu reisen.
Die bisher umfangreichste Ausstellung der Fotografin in Deutschland geht auf die, bisher 2021 und 2023 in zwei Einzelausstellungen gefassten Werke aus dem f3 – Freiraum für Fotografie in Berlin, zurück. Die Arbeiten, die von Katharina Mouratidi und Nadine Barth in Berlin kuratiert wurden, werden erst zum zweiten Mal in Deutschland überhaupt gezeigt und zwar im Nürnberger Kunsthaus vom 2. Oktober bis Ende Januar 2026.