Theater

Prima facie

veröffentlicht am 04.09.2025 | Lesezeit: ca. 2 Min. | von Manfred Kunz

Maria Kempken - Prima Facie im Theater rote Bühne

Maria Kempken - Prima Facie im Theater rote Bühne, Foto © Alexander Resch

Als Eigenproduktion bringt das Theater Rote Bühne mit "Prima facie" von Suzie Miller das Stück der Stunde heraus. Tessa hat es geschafft: Aus dem Arbeiterkind wurde eine gefragte Strafverteidigerin, die ihre Rosshaarperücke mit Stolz trägt. Ihr Terminkalender ist randvoll. Tessa verteidigt erfolgreich Männer, die wegen sexueller Übergriffe vor Gericht stehen. Die boxt sie raus, denn ein guter Verteidiger erzählt lediglich die beste Version der Geschichte. Ihre Aufgabe ist es, die Lücken in der Anklage zu finden. Sie überprüft die Aussagen der Opfer. Denn im Kreuzverhör stehen meist die Frauen. Und Tessa geht es um die juristische Wahrheit: Sie muss nicht beweisen, ob das Opfer zugestimmt hat, sondern dass er nicht wusste, dass es kein Einvernehmen gab. Auch Julian braucht ihre Hilfe. Abends nach der offiziellen Arbeit, bei Wodka und Smalltalk, kommen die beiden sich näher und schlafen gleich in Julians Büro miteinander. Wird das eine Beziehung? Fast sieht es so aus. Die beiden haben noch einmal Sex, der beiden gefällt. Doch dann passiert etwas, was Tessa nicht für möglich hielt. Julian wird sexuell übergriffig. Und Tessa steht vor der Frage, wie es in ihrem Leben nun weitergehen soll. War das nur schlechter Sex in stark alkoholisiertem Zustand oder war es eine Vergewaltigung? Tessa geht zur Polizei. In der Inszenierung von Andrea Hintermaier spielt Maria Kempken die Frau in Suzie Millers aufwühlendem Monolog. Das preisgekrönte Stück der australischen Autorin Suzie Miller wurde 2019 in Sydney uraufgeführt; die deutschsprachige Erstaufführung war am 17. September 2023 im Deutschen Theater in Berlin.

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