Kaum war der Nürnberger Gitarrenabenteurer Roman Leykam im Frühjahr auf den Spuren von Zeitphänomenen, widmet er sich jetzt mit seinem langjährigen Kreativpartner Frank Meyer auf „Pulsars“ (www.frank-mark-arts.com) gewohnt eigenwillig schnell rotierenden, stark magnetisierten Neutronensternen. Ein Pulsar strahlt die elektromagnetischen Wellen über einen weiten Wellenbereich ab, die vorwiegenden Anteile können im Frequenzbereich von Radiowellen (Radiopulsar), sichtbarem Licht oder im Bereich der Röntgenstrahlung (Röntgenpulsar) liegen, wobei jüngere Pulsare dazu neigen, höherenergetische Strahlung abzugeben. Zur Spezies der jüngeren Gitarren-Pulsare gehören Leykam und Meyer, denn ihre sechs Kompositionen (zumeist 10minütige Spectral-Hörspiele mit Titeln wie „Millisecond Murmurs“, Neutronian Philosophy“, „Spectral Echoes“, „Ghosts of the Radio Sky“ und „Beacon of the Lost“) sind tiefneutronenpsychedelisch, höchstenergetisch-rhythmisch-akzentuiert und intergalaktisch-hypnotisch, zwischen Astral-Mäander und High-Energy-Sound-Trimm-Parcour, durch das für Leykam eher ungewohntere Schlagzeug haben die Kompositionen eine neue treibende Dynamik-Dimension erhalten. Leykam/Meyer bewegen sich in ihrem Soundhabitat zwischen Ambient, Experimental, Industrial und Avantgardistisch-Abstraktem, holen wieder alles aus E-Gitarren, Gitarren-Synthesizern, bundlosem E-Bass, E-Bow-Gitarre, Sound-Manipulationen, Schlagzeug, Synthesizern, Tape-Delay-Effekten und Field-Recordings heraus, um ihre Hörer auf abenteuerliche assoziative Soundentdeckungsreisen zwischen Gitarren-Neutronen-Stürmen und Astral-Echos zu schicken. Jürgen Parr