„Smiley“ von Nick Harkaway, Ullstein, 367 S., 24,99 Euro
Schon lange ist bekannt, dass es sich bei Nick Harkaway um den Sohn von John le Carré handelt, Meister des realistischen Spionageromans. Nach Science-Fiction-Büchern wie „Der goldene Schwarm“ hat sich Harkaway nun doch daran gewagt, einen Roman zum Geheimdienst-Kanon seines Vaters beizusteuern. Dafür holt er Anti-James-Bond George Smiley in einem klug eingepassten, sehr zugänglichen Roman aus dem Ruhestand. Harkaway trifft den Ton von le Carré und die Stimmung des Kalten Krieges, zudem gibt er Smileys paranoider Welt einen eigenen Touch. Besser kann man so eine schwierige, sehr persönliche Aufgabe nicht meistern.
Christian Endres