Mit Friedrich Schillers Klassiker "Die Räuber" eröffnet das Schauspiel Erlangen im Markgrafentheater die neue Spielzeit. Ein totalitärer Staat, zwei unversöhnliche Brüder, eine zerbrechende Familie. Während Franz sich als skrupelloser Populist in die höchsten Ränge des Regimes hocharbeitet, führt Karl eine brutale Rebellion an – doch sein Kampf gegen die Tyrannei droht ihn selbst zum Tyrannen zu machen. Schillers epochales Familiendrama wird in eine nahe Zukunft versetzt, in der Deutschland unter der Herrschaft eines autoritären Systems steht. Nach dem Tod des alten Patriarchen Moor streiten seine Kinder um das Erbe des Familienimperiums. Zugleich ringen sie um Macht, Freiheit, Deutungshoheit. Zwischen dem idealistischen, aber zunehmend radikalen Karl und dem intriganten Demagogen Franz steht Amalia – eine kompromisslose Denkerin, die den Hass beider Seiten entlarvt. Kann es überhaupt noch eine Zukunft geben, in der die Freiheit des Einzelnen regiert, ohne andere zu unterdrücken? Hausregisseur Matthias Köhler befragt den Schlüsseltext des Sturm und Drang nach Grundsätzen von menschlichem Handeln in einer zunehmend unmoralischen Welt. Wann wird Auflehnung zur Pflicht, und wie weit darf sie gehen? Es spielen Juliane Böttger, Tobias Graupner, Hermann Große-Berg, Luca Hass, Ralph Jung und Johannes Rebers.