
Pierre Reymond: Präsentierschale mit der Darstellung „Amor und Venus vor dem Rat der Götter“, Emaille-Malerei, Limoges 1562, Leihgabe der Tucher Kulturstiftung im Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal, Foto © Museen der Stadt Nürnberg, Inv.Nr. Hl Kh 002, Foto: Uwe Niklas
Der international renommierte Maler, Grafiker, Objektkünstler, Verleger und Kurator Moritz Götze (geboren 1964 in Halle/Saale) gilt als der zeitgenössische Vertreter des ostdeutschen Pop. Die fröhlich-bunten, immer gegenständlichen Bildwelten des gelernten Möbeltischlers mögen auf den ersten Blick mitunter charmant-naiv, kindlich wirken. Jedoch stecken sie stets voller hintergründiger Anspielungen und sind raffiniert bis aufs Kleinste durchdacht. Götze greift kunst- und kulturhistorische Vorlagen auf, versetzt sie mit aktuellen, teils persönlichen, teils gesellschaftspolitischen Motiven und kreiert so neue tiefsinnige Bedeutungsebenen. So baut sich seine Kunst auf einem ganzen Kosmos von Fakten und Geschichten auf. Das Museum Tucherschloss in Nürnberg zeigt nun seine Werke unter dem Titel "Amor & Psyche - Eine Love-Story in Emaille": Für seine erste Einzelausstellung in Nürnberg lässt sich Moritz Götze thematisch unmittelbar von einem der kostbarsten Exponate inspirieren, die im Tucherschloss ausgestellt sind. Auf vier Präsentierschalen des berühmten Tucher'schen Tafelservice, einem achtteiligen Prunkservice aus der Renaissancezeit, sind Episoden aus der antik-mythologischen Liebesgeschichte zwischen dem Gott Amor und der sterblichen Psyche dargestellt.