Filmstart: 16.2.
Regie: Steven Spielberg;
Darsteller: Jeremy Irvine, Emily Watson, Peter Mullan, Niels Arestrup, David Thewlis, David Kross, Rainer Bock, Tom Hiddleston
Der pompöse Symphonie-Klangteppich zu Bilderbuch-Landschaften stimmt gleich zu Beginn drauf ein, dass Steven Spielberg bei diesem Kriegsdrama keine Berührungsängste hat vor cineastischen Geschmacksverstärkern. „Black Beauty" meets „Ein bisschen Frieden" heißt das Motto dieser sentimentalen Pferde-Oper um den blauäugigen Bauernjungen Albert, der im beschaulichen Irland mit einem stolzen Ross dicke Freundschaft schließt. Kaum wird der Gaul vom Säufer-Vater an die britische Armee verkauft, muss das arme Tier im Ersten Weltkrieg das Elend des Krieges erleben. Trotzig versucht der Knabe, seinem Kumpel zu folgen. Er verpflichtet sich als Soldat und trifft im fernen Frankreich tatsächlich auf den verlorenen Hengst. In bester „Fury"-Manier galoppiert das tapfere Pferd tollkühn über alle Schützengräben, bis es sich schließlich doch in einem Stacheldraht verfängt - und damit für bewegende Völkerverständigung zwischen zwei feindlichen Soldaten sorgt. Wie in der Kinderbuch-Vorlage setzt Spielberg bei seinem Epos über Freundschaft auf schlichte Symbolik, brave Erzählweise und knallhart kalkuliertes Pathos. Dass er in den Schützengraben-Szenen seines sentimentalen Schmachtfetzens ausgerechnet Stanley Kubricks rigorosen Antikriegsfilm „Wege zum Ruhm" nachäfft, gleicht fast schon einer frevelhaften Raubkopie. Immerhin kann David Kross dank seiner Nebenrolle auf einen Karriere-Kick in Hollywood hoffen.
Dieter Oßwald
Stand: 13.02.2012
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!