Omamamia

Filmstart: 1.11.
Regie: Tomy Wigand
Darsteller: Marianne Sägebrecht, Annette Frier, Giancarlo Giannini, Miriam Stein, Jaymes Butler, Raz Degan, Giovanni Esposito, Paul Barrett

Das bayrische Urgestein Marianne Sägebrecht („Out of Rosenheim") gibt die gottesfürchtige Oma, die im fernen Kanada von der ehrgeizigen Tochter ins Altenheim abgeschoben werden soll. Zuvor will sie allerdings unbedingt noch zu einer Audienz beim Papst. Der im Internet bestellte Segen-Ausdruck genügt der Oma nicht, sie will den bayrischen Benedikt persönlich treffen, zudem lebt in Rom auch die Enkelin Martina bei einer katholischen Au-Pair-Familie. Die biedere Fassade wird sich freilich alsbald als wilde WG mit einem sexsüchtigen Rockmusiker entpuppen. Die Oma in Roma hat jedoch weit schlimmerer Sorgen. Von einem vermeintlichen Blinden wird sie um ihren Platz in der Warteschlange im Vatikan gebracht. Als sie sich wenig später an dem blinden Bluffer rächen will, trifft sie mit dem Pfefferspray versehentlich, ja wen wohl: den Papst persönlich. Als die Tochter das Attentat im Fernsehen sieht, reist sie sofort hinterher nach Italien. Noch mehr turbulentes Chaos, noch mehr Verwechslungsgedöns - doch komisch fällt diese altbackene Klamotte zu keiner Minute aus. Keine Pointe zündet, kein Witz funktioniert, was bei fehlendem Timing und mangelnden Ideen kaum verwundert. Langweilige Schießbudenfiguren in einer ranzigen Klamotte mit läppischen Späßchen - Opas Kino lebt. Da passt der peinlich aufdringliche Auftritt von „Focus"-Herausgeber Helmut Markwort als eitler Kardinal geradezu perfekt. Immerhin die Sägebrecht ist unverwüstlich gut, egal in welchem Klamauk sie spielt.

Dieter Oßwald