Film
 

Der deutsche Freund

Der deutsche Freund

Filmstart: 1.11.
Buch & Regie: Jeanine Meerapfel
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Darsteller: Celeste Kid, Max Riemelt, Benjamin Sadler u.a.

Nach elf Jahren entschloss sich Jeanine Meerapfel, die große Dame des deutschen Films mit argentinischen Wurzeln, sich nach Filmen wie „Amigomio" noch einmal an ein großes Spielfilmprojekt zu wagen. Der nun nach einem eigenen Drehbuch entstandene Film trägt eindeutige autobiografische Züge. Denn wie die Hauptfigur Sulamit – gespielt vom bezaubernden argentinischen Jungstar Celeste Kid – ist auch Meerapfel Anfang der 40er Jahre als Tochter jüdischer Eltern in Buenos Aires geboren, und auch sie lernte Gleichaltrige aus der Nachbarschaft kennen, deren Eltern Nazis waren. Frei erfunden ist dagegen die Liebesgeschichte von Sulamit und Friedrich (Max Riemelt). Schon als Kinder sind die beiden bestens befreundet, und besonders für Sulamit ist klar: Für sie kann es nur Friedrich geben. Doch einige Jahre später muss er erfahren, dass sein Vater eine braune Vergangenheit hat. Mit dieser Last kann er nicht umgehen und beschließt, nach Deutschland zu gehen und sich dort mit der Vergangenheit seiner Familie zu beschäftigen und sich politisch zu engagieren. Sulamit reist ihm hinterher, muss aber feststellen, dass er voll in seinen politischen Aktivitäten aufgeht und für eine Beziehung nicht bereit ist. Schließlich entscheidet sich Friedrich, wieder zurück nach Lateinamerika zu gehen, dorthin, wo er hofft, politisch mehr bewegen zu können. Doch als die Militärjunta in Argentinien an die Macht kommt, verschwindet Friedrich spurlos.
Jeanine Meerapfel knüpft einen breiten historischen und politischen Erzählteppich über zwei Kontinente, dem sie ihre schnörkellose Inszenierung unterordnet. Celeste Kid und Max Riemelt tragen souverän die Figuren über mehrere Jahrzehnte. Vor allem die Aufnahmen aus dem Buenos Aires der 50er Jahre betören in ihrer Eleganz. Die Filmemacherin stellt in ihrem Melodram geschickt die Frage, wie die Nachfolgegeneration der Täter mit der Last der Vergangenheit umgehen kann. Verwoben wird dies mit einer Liebesgeschichte, die keine Herkunft oder Vergangenheit kennt.

Martin Schwarz

Stand: 25.10.2012

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