Filmstart: 3.10.
Regie: Timur Bekmambetov;
Darsteller: Benjamin Walker, Dominic Cooper, Anthony Mackie, Mary Elizabeth Winstead, Rufus Sewell
Mit einem zünftigen Schlachtfest fängt alles an. Klein Abraham wird Zeuge, wie ein fieser Vampir blutrünstig seine liebe Mami tötet. Später, als US-Präsident, nimmt Abe als Rächer die Dinge gern selbst in die Hand und köpft die Zombies eigenhändig mit der Sichel. Die Vampirjägerei lohnt auch machtpolitisch, schließlich machen die Blutsauger im Bürgerkrieg gemeinsame Sache mit den Sklavenhaltern der Südstaaten. „Mash-up" nennt sich dieser Genre-Jux, der Wahn und Wirklichkeit vergnügt vermischt. Wer, außer Robert Rodriguez oder Uwe Boll, wäre für solch eine cineastische Schlammschlacht besser geeignet als der durchgeknallte Russe Timur Bekmambetow, der schon mit „Wanted" seine Unzurechnungsfähigkeit unter Beweis stellte und sich nun am gleichnamigen Roman von Erfolgsautor Seth Grahame-Smith vergehen darf, der zugleich das Drehbuch nach seiner Comic-Vorlage schrieb.
Im Stil von „Malen-nach-Zahlen" werden dutzendfach die Zombies geköpft, ein anfänglich lustig schräges Spektakel, dem freilich sehr schnell die dramaturgische Luft ausgeht. Einfallslos und recht gelangweilt werden die Untoten abgearbeitet, derweil die Trägheit der Zombies sich längst auf die Schauspieler übertragen hat, die hölzern und orientierungslos durch die Story stolpern. Nur als einmal die Pferde durchgehen, kommt das Spektakel ein bisschen in Fahrt. Aber selbst die große Schlacht zum Finale verpufft mangels Timing und Choreographie zum schlappen Kampf-Krampf auf kleiner Videospiel-Flamme. Kaum zu glauben, dass Tim Burton bei diesem blutleeren, erstaunlich humorlosen Vampir-Getöse als Produzent auftritt.
Dieter Oßwald
Stand: 27.09.2012
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