Filmstart: 13.9.
Regie: Toke Constantin Hebbeln;
Darsteller: Alexander Fehling, August Diehl, Ronald Zehrfeld, Rolf Hoppe
Sechs Jahre nach „Das Leben der Anderen", das Jungfilmer Florian Henckel von Donnersmarck den Oscar einbrachte, widmet sich nun Toke Constantin Hebbeln ebenfalls mit seinem Kinodebüt dem Thema Stasi, Schuld und Sühne - den Studenten-Oscar bekam er bereits für seinen Kurzfilm „Nimmermehr". Erzählt wird die Geschichte der beiden Freunde Cornelius und Andreas, die davon träumen, als Matrosen der DDR-Handelsmarine die weite Welt zu bereisen. Der Plan misslingt, um dennoch an ihr Ziel zu kommen, lassen sie sich darauf ein, für die Stasi ihren Vorarbeiter Matze auszuhorchen. Während Cornelius im letzten Moment Skrupel bekommt, gibt sein Kumpel gerne den Spitzel. Prompt wird Matze bei seiner Republikflucht erwischt und verurteilt.
Etwas weniger willkürliche Wendungen hätten der recht verschachtelten Trau-Schau-Wem-Verrätergeschichte dramaturgisch kaum geschadet. Diese Macken werden allerdings durch ein erstklassiges Ensemble überzeugend ausgebügelt. Diehl und Fehling spielen die verfeindeten Freunde gekonnt, Ronale Zehrfeld gibt nach seinem umjubelten „Barbara"-Auftritt den aufrechten Idealisten mit leinwandpräsenter Überzeugung - und empfiehlt sich bestens als heißer Darsteller-Kandidat für die geplante „Fassbinder"-Biografie. Veteran Rolf Hoppe schrammt derweil als satanisch sadistischer Stasi-General stets hart an der Klischeegrenze, hält jedoch mit souveräner Lässigkeit die Balance. Nicht zuletzt wegen der ungewöhnlich ausgebleicht gestylten Bilder von Kameramann Felix Novo de Oliveira gelingt Jungfilmer Hebbeln ein gekonntes Regie-Debüt der beachtlichen Art.
Dieter Oßwald
Stand: 10.09.2012
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