Wer’s glaubt, wird selig

Filmstart: 16.8.
Regie: Marcus H. Rosenmüller;
Darsteller: Christian Ulmen, Marie Leuenberger, Nikolaus Paryla u.a.

Ganz offensichtlich fühlt sich Marcus H. Rosenmüller („Sommer in Orange") in seiner bayerischen Heimat sauwohl. Und so spielen die Werke des Vielfilmers ausnahmslos südlich des Mains und zelebrieren – gerne mit einem Augenzwinkern – das dortige savoir vivre. Sein aktuelles Thema: Katholizismus und auf welch praktische Art der Süddeutsche damit umzugehen pflegt. Denn gerade die katholische Religion lässt sich wunderbar auf die eigenen Ansprüche zurechtstutzen.
Der kleine Skiort Hollerbach hat seit fünf Jahren keinen Schnee mehr gehabt. Der Herrgott scheint also nicht auf der Seite der Dorfbewohner zu sein, die den Skitourismus so dringend brauchen. Doch was tun? Als Daisy, die extrem gläubige Schwiegermutter von Georg, Wirt und einziger Fischkopf des Ortes, durch eine Verkettung mehr oder weniger unglücklicher Umstände das Zeitliche segnet, kommt Georg eine Idee: Wie wäre es denn, die Schwiegermama posthum heilig sprechen zu lassen? Das würde den Fremdenverkehr doch garantiert ankurbeln. Also reist Georg nach Rom und findet sich plötzlich wie durch ein Wunder seiner Heiligkeit Papst Innozenz XIV. gegenüber. Der hört sich Georgs Geschichte an und sendet den trotteligen Pater Paolo nach Hollerbach, damit er der Sache auf den Grund geht. Nun müssen also nur noch ein paar Wunder her, die man der heiligen Daisy in die Schuhe schieben kann.

Dies ist nur der Beginn einer temporeichen, immer zwischen Albernheit und Absurdität driftenden Heimatkomödie, die dank der anarchistischen Grundstimmung selbst derbste Drehbucheinfälle mühelos verkraftet und einfach nur eines macht: hinterfotzigen Spaß. Die Schauspieler, neben Rosenmüllers Stammkräften Jürgen Tonkel oder Maximilian Schafroth das Nordlicht Christian Ulmen, die wunderbare Schweizerin Marie Leuenberger und eine mit Verve als Daisy agierende Hannelore Elsner haben sichtlich Spaß am neckischen Spiel. Da kann sogar der Papst sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.    

Martin Schwarz