Kinostart: 5.7.
Regie: Julie Delpy;
Darsteller: Chris Rock, Julie Delpy, Albert Delpy, Alexia Landeau, Alex Nahon, Dylan Baker, Kate Burton, Daniel Brühl, Vincent Gallo
Vor fünf Jahren gelang Julie Delpy mit der kleinen, quirligen Lovestory „2 Tage Paris" ein großer Comedy-Coup. Für die Fortsetzung hat die Hauptdarstellerin, Autorin und Regisseurin den Schauplatz nach New York verlegt und sich einen neuen Lover angelacht, den Stand Up-Comedian Chris Rock verkörpert. Der alleinerziehende Vater wäre eigentlich der perfekte Partner für Marion, doch ihr exzentrischer Herr Papa (Delpys echter Vater Albert), ihre schrullige Schwester sowie deren aufdringlichen Freund, ein Ex der Heldin, sorgen bei ihren Kurzbesuch für reichlich Chaos. Wie damals geht es um den Culture-Clash zwischen Franzosen und Amerikaner, um Vorurteile und Klischees - nur diesmal eben in umgekehrter Richtung. Die fremden Sitten erlebt Papa Jeannot gleich bei der Ankunft am Flughafen, wo der ignorante US-Zoll schroff den mitgebrachten Käse nicht tolerieren will. Auch in der Sauna werden später Welten von Prüderie und Freizügigkeit aufeinanderstoßen. Während das Durcheinander auf dem Figurenkarussell der Stadtneurotiker zunehmend größer wird, versucht Marion verzweifelt ihre erste Kunstausstellung vorzubereiten, versteigert dazu gar ihre Seele.
Im Unterschied zur charmanten Quassel-Komödie in Paris fällt der Nachfolger von New York reichlich hektisch und hysterisch aus. Der leichfüßige Esprit von einst ist plumpen Pointen gewichen, die lässigen Späße von damals werden von eher angestrengten Kalauern abgelöst. So bliebt kaum mehr als viel Tohuwabohu mit wildem Gefuchtel, großem Getue und endlosem Geschwätz: Als Woody Allen-Tiger gesprungen und als unfreiwilliger Louis de Funès-Bettvorleger gelandet.
Dieter Oßwald
Stand: 28.06.2012
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