Kinostart: 28.6.
Regie: Wayne Wang;
Darsteller: Gianna Jun, BingBing Li, Hugh Jackman
Ziemlich beste Freundinnen sind Nina und Sophia, zwei junge Frauen in Shanghai. Ein Unfall bringt die gewohnte Harmonie der beiden gehörig ins Schleudern. Weil Sophie im Koma liegt, muss die erfolgreiche Nina ihre Karrierepläne auf Eis legen und ihr Leben neu planen. Gleichfalls enge Bindungen bestehen zwischen den Mädchen Snow Flower und Lily, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts am selben Tag geboren wurden und fortan unzertrennlich werden. Als sie später durch ihre unterschiedlichen Ehen isoliert werden, können sie nur noch über geheime Botschaften in Kontakt bleiben, die sie zwischen die Falten des titelgebenden Fächers schreiben. Wie mit einem dramaturgischen Fächer entfaltet auch der chinesisch-amerikanische Regisseur Wayne Wang („Smoke") diese beiden Parallelgeschichten und setzt sein Puzzle mit reichlich Rückblicken und Zeitsprüngen zusammen. So mühsam verschachtelt die Konstruktion erscheint, so unangestrengt und leichtfüßig kommen die beiden verknüpften Freundschafts-Storys daher. Wie auf dem Häppchen-Fließband im Sushi-Restaurant werden immer neue Delikatessen präsentiert, süßsauer, salzig oder scharf. Zum echten Überraschungsei gerät nach 70 Minuten ein Gesangsauftritt des leibhaftigen Hugh Jackman, der sogar chinesisch trällert. Visuell gibt sich Wayne Wang elegant wie gewohnt. So bleiben in diesem hübsch zubereiteten Freundinnen-Menü nur zwei Schönheitsfehler: Zum einen die viel zu fette Soundtrack-Soße. Zum anderen als bitterer Beigeschmack der Name Rupert Murdoch - die junge Gattin des Medien-Moguls darf hier Produzentin spielen. Von diesem skrupellosen Rechtsausleger-Clan will man sich eher ungern Geschichten auftischen lassen - aber bei den „Simpsons" drückt man schließlich auch ein Auge zu.
Dieter Oßwald
Stand: 26.06.2012
Die erfolgreichsten Lieder der schönsten Disney Filme Disney in Concert: Believe in Magic am 11. Mai in der Arena in Nürnberg.