Noch Tausend Worte

Kinostart: 28.6.
Regie: Brian Robbins;
Darsteller: Eddie Murphy, Kerry Washington, Emanuel Ragsdale, Jill Basey, Greg Collins

Die besten Zeiten von Ex-„Beverly Hills Cop" Eddie Murphy sind längst vorbei, selbst Hollywood scheint seiner einstigen Profitmaschine nur noch wenig zuzutrauen. Vier Jahre lag dieser jüngste Streich auf Halde, bevor er lustlos in die US-Kinos gehievt wurde und dort kümmerliche 17 Millionen Dollar einbrachte. Murphy gibt den geschwätzigen Literaturagenten Jack, der seine Kunden gerne über den Tisch zieht. Als Strafe für seine Lügengeschichten belegt ihn ein New Age Guru mit einem fiesen Fluch. Für den Rest seines Lebens bleiben ihm nur noch 1000 Worte - genau so viele, wie der Baum in seinem Garten Blätter hat. Für jedes Wörtchen fällt fortan ein Blättchen vom Ast, weshalb die chronische Quasseltante auf andere Möglichkeiten der Kommunikation umsteigen muss. Dass ausgerechnet der notorisch geschwätzige Murphy in dieser Rolle seine Klappe halten muss, ist gar keine so schlechte Idee, allerdings bleibt es die ziemliche einzige in dem Drehbuch von Steve Koren, der bereits mit „Bruce Allmächtig" sein grandioses Talent zur einfältigen Einfallslosigkeit unter Beweis gestellt hat. Mangels Comedy-Masse und Pointen-Potenzial gerät auch dieser pseudoreligiöse Selbstfindungsquatsch zur stumpfsinnigen Sketchparade, zur witzlosen Grimassenschneiderei mit Grunzlauten in einem albernen Klamauk der infantilen Art. Von Situationskomik oder Timing fehlt jede Spur. Wo bleibt das Positive? Hollywood samt US-Publikum haben den Flop gleichermaßen gerochen: Das Haltbarkeitsdatum angestaubter Schwulenwitzchen ist so abgelaufen wie jenes des abgehalfterten Eddie Murphy. Wer den haushohen Favoriten für die „Goldene Himbeere" erleben will, sollte diese Werk nicht verpassen. Einen witzloseren Comedy-Rohrkrepierer wird es dieses Jahr kaum geben.

Dieter Oßwald