Filmstart: 14.6.
Regie: Andy De Emmony
Darsteller: Om Puri, Linda Bassett, Aqib Khan u.a.
13 Jahre ist es her, da avanciert die britische Tragikomödie „East is East" zum Kinohit. Der im Jahr 1971 angesiedelte Film beruhte auf Ayub Khan Dins autobiografischem Theaterstück. Und nun also das Sequel, das übrigens auch bestens funktioniert, wenn man Teil 1 nicht gesehen hat. Die nordenglische Stadt Salford im Jahr 1976: Nachdem der pakistanischstämmige Patriarch George (Om Puri) seinen älteren Söhne durch sein dominantes Verhalten endgültig aus dem elterlichen Haus vertrieben hat, sind ihm und seiner englischen Frau Ella (Linda Bassett) nur noch der 12-jährige Sajid (Aqib Khan) geblieben. Und der will von allem Pakistanischen nichts wissen, er wird wegen seiner Herkunft in der Schule drangsaliert. Also hält George es für eine glänzende Idee, nach 30 Jahren erstmals wieder in seine alte Heimat zu reisen, zusammen mit seinem Sohn. Schließlich soll Sajid lernen, wo seine Wurzeln sind. Dessen älterer Bruder Maneer hält sich bereits in Pakistan auf, um eine Frau zu finden. Und auch George selbst hat hier noch einiges zu erledigen: Vor Jahrzehnten hat er hier seine erste Frau Basheera mit zwei Töchtern sitzengelassen. Für alle Beteiligten werden die nächsten Wochen zu einer harten Prüfung, bei der sie viel über sich selbst lernen.
Wie schon bei „East is East" serviert uns Autor Ayub Khan Din kein Multikulti-Paradies, sondern benennt ganz konkret die Schwierigkeiten, wenn zwei Kulturen aufeinander stoßen. So schwingt hier trotz der vielen amüsanten Situationen und wunderbar charakterisierten Figuren immer auch ein der Szenerie zugute kommender Ernst mit. Und alle Protagonisten müssen schließlich schweren Herzens Vorurteile und veraltete Grundsätze über Bord werfen. Dabei wird der sehenswerte Film nie pathetisch, sondern bleibt ganz nah an seinen lebensechten Figuren.
Martin Schwarz
Stand: 07.06.2012
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