Kochen ist Chefsache - von M. Schwarz

Filmstart: 7.6.
Regie: Daniel Cohen;
Darsteller: Jean Reno, Michaël Youn, Raphaëlle Agogué u.a.

Jacky Bonnot (gespielt vom Komiker Michaël Youn) ist ein genialer Koch. Doch mit seiner penetranten Art, die auch nicht den kleinsten Fehler zulässt, wird er überall gefeuert. Bis ihn der Zufall mit Alexandre Lagarde (die Idealbesetzung: Jean Reno) zusammenbringt, Frankreichs berühmtesten Sternekoch. Den setzt der neue Besitzer seines Restaurants gehörig unter Druck, weil er Lagardes Art zu kochen für antiquiert hält: Molekularküche heißt doch das Gebot der Stunde! Lagarde erkennt Bonnots Fähigkeiten und stellt ihn als seine rechte Hand ein. Was der Spitzenchef nicht weiß: Bonnot hat gegenüber seiner schwangeren Frau geschworen, nie mehr als Koch zu arbeiten, sondern endlich Geld nach Hause zu bringen. Doch der geniale Herdkünstler kann nicht aus seiner Haut, und gemeinsam mit Lagarde versucht er, dessen Restaurant mit neuen kulinarischen Attraktionen zu retten.

Eine Komödie über das Kochen kann eigentlich nur aus Frankreich kommen. Und Regisseur Daniel Cohen, der auch am Drehbuch beteiligt war, kredenzt ein durchaus gelungenes cineastisches Menü, bei dem alle Beteiligten mit viel Verve bei der Sache sind. So lebt die leichte Komödie vom Zusammenprall der verschiedenen Personen und ihrer Macken und erinnert mit ihrem Tempo zum Glück nur selten an die Hektik und Albernheit eines Louis de Funès, auch wenn der legendäre Komiker hier eindeutig Pate gestanden hat. Ein kurzweiliger Spaß mit viel Situationskomik, den man auf keinen Fall mit leerem Magen sehen sollte. Und die skurrile Molekularküche bekommt auch ihr Fett weg. Der Film beging seine Premiere sehr passend in der Sektion „Kulinarisches Kino" der Berlinale.

Martin Schwarz