Filmstart: 7.6.
Regie: Fernando León de Aranoa;
Darsteller: Magaly Solier, Celso Bugallo, Pietro Almarcha u.a.
2002 überraschte der spanische Filmemacher Fernando León de Aranoa mit der wunderbaren Arbeitslosenkomödie „Montags in der Sonne", 2005 folgt mit „Princesas" ein ebenfalls humorvoller Film über den Alltag Prostituierter. Nun nimmt sich de Aranoa den Einwanderern aus Südamerika an. Denn von dort stammen Marcela und ihr Freund Nelson, die am Rande von Madrid den Straßenverkauf von Blumen organisieren. Doch das Geld reicht vorne und hinten nicht, also nimmt Marcela zusätzlich einen Job als Pflegerin an. Nach anfänglicher Skepsis öffnet sich der kranke Greis Amador seiner Betreuerin, eine zarte Freundschaft entsteht, die so ganz anders ist als die eher robuste Beziehung zu Nelson. Amador entdeckt auch, das Marcela schwanger ist und darüber wenig erfreut, hatte sie doch mit Gedanken gespielt, Nelson zu verlassen. Überraschend stirbt Amador und Marcela fasst eine folgenschwere Entscheidung: Sie verheimlicht seinen Tod, um am Monatsende das dringend benötigte Betreuungsgeld zu bekommen.
Wie wunderbar traurig Magaly Solier kucken kann, das hat die Peruanerin schon 2009 im Berlinale-Gewinner „Eine Perle Ewigkeit" bewiesen. Und auch in diesem gemächlichen Film hat sie viel Gelegenheit dazu, gehört doch ihre Marcela zur eher wortkargeren Sorte, bei der sich die Emotionen meist über die Mimik äußern. Den sonst bei de Aranoa so funkelnden Humor muss man hier allerdings mit der Lupe suchen, und sein 110 Minuten-Werk ist auch deutlich zu lang geraten. Dafür trumpft der Regisseur mit hübschen Nebenfiguren wie der gealterten Prostituierten Puri auf. Fazit: ein etwas zäher Film, der vor allem durch die genaue Charakterisierung seiner Protagonisten überzeugt.
Martin Schwarz
Stand: 30.05.2012
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