Filmstart: 19.4.
Regie: Josh Trank;
Dartsteller: Michael B. Jordan, Alex Russell, Dane DeHaan, Ashley Hinshaw, Anna Wood, Michael Kelly, Joe Vaz
Kleiner Aufwand, große Wirkung. Mit einem billigen Handy-Thriller machte der findige Jungfilmer Josh Trank schon am ersten Wochenende stolze 22 Millionen Dollar in den US-Kinos - „Blair Witch Project" lässt grüßen, das Prinzip „Found-Footage-Film" erweist sich, trotz manch mieser Machwerke, noch immer als cleveres Geschäftsmodell. Vorausgesetzt, die Story stimmt. So wie hier, wo es um ein Teenager-Trio geht, das plötzlich Superkräfte bekommt. Zunächst werden die übersinnlichen Fähigkeiten zu allerlei Schabernack eingesetzt: Fliegende Teddybären erschrecken im Spielzeugladen kleine Mädchen, verschobene Autos auf dem Parkplatz lassen Hausfrauen verzweifeln und irgendwann lernen die Jungs zu fliegen.
Glücklicherweise nutzt der Handyfilmer seine kinetische Energie auch für seine Kamera, womit das sonst übliche Gewackel des Heimvideo-Genres elegant verschwunden ist. Aus dem anfänglichen Spaß wird alsbald Ernst. Die neuen Mächte verführen zu Missbrauch: Erst rächen sich die geplagten Mobbing-Opfer an ihren fiesen Peinigern. Dann begeht Andrew Überfälle, um teure Medikamente für seine sterbenskranke Mama zu besorgen: Schließlich mutiert er durch die Supermacht zum bösen Psychopathen, der Seattle in Schutt und Asche legt. Vor allem die erste Hälfte überzeugt durch lässige Ideen, coole Akteure und originelle Einfälle als locker flockiger Party-Spaß und kann mit seinem Charme dem seelenlosen Fantasy-Fastfood aus Hollywood gekonnt Paroli bieten. Beim Spezialeffekt-Spektakel indes kann das Filmchen kaum punkten – da macht „Iron Sky" weitaus mehr Eindruck und war mit seinem 7 Millionen Euro Etat nur halb so teuer: Noch kleinerer Aufwand und noch größere Wirkung!
Dieter Oßwald
Stand: 11.04.2012
Die erfolgreichsten Lieder der schönsten Disney Filme Disney in Concert: Believe in Magic am 11. Mai in der Arena in Nürnberg.