Filmstart: 1.3.
Regie: Phyllida Lloyd;
Darsteller: Meryl Streep, Jim Broadbent, Alexandra Roach, Harry Lloyd, Olivia Coleman, Anthony Head, Richard E. Grant
Wenn Phyllida Lloyd, die Macherin des famosen „Mamma Mia!"-Spektakels, das Leben von Großbritanniens umstrittener Politik-Ikone verfilmt sind die Erwartungen hoch, erst recht, wenn Meryl Streep die Hauptrolle der Margaret Thatcher übernimmt. Die Eiserne Lady von damals leidet heute an Demenz. In Rückblenden entwickelt der Film das Portrait vom Aufstieg der Tochter eines Kolonialwarenhändlers zur rigorosen Premierministerin. Erste, bissige Auftritte im Parlament, harte Bandagen gegen Bergarbeiter, IRA-Terror, Krieg gegen Falkland, Wirtschaftsboom und schließlich Sturz durch Konkurrenten des eigenen Intrigantenstadls.
Die Stationen der Politkarriere werden brav abgehakt, aber kaum analysiert oder bewertet. Von ihren Gegnern ist kaum die Rede, ebenso wenig von ihrem Hass auf den Sozialstaat und Europa. Wer wissen will, was Macht mit Menschen macht, wird mächtig enttäuscht. Selbst als Drama über Demenz bleibt die Sache blass und blutleer. Wie Lady T. getickt hat, wie sie privat dachte und fühlte oder politisch sich einer Männerwelt durchsetzen konnte, davon erfährt man enttäuschend wenig. Ein bisschen Sprach-Training à la „King's Speech" reicht kaum aus als Blick durchs Schlüsselloch der Macht – da konnte „Die Queen" um Klassen besser überzeugen. Allein im Vergleich zu Helen Mirren muss Meryl Streep sich nicht verstecken: Ihre glänzende Darstellung ist oscarreif – was man dem Drehbuch kaum nachsagen kann.
Dieter Oßwald
Stand: 24.02.2012
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