Die Rückkehr des Commis-sario Di Bernardo

„Di Bernardo" von Natasha Korsakova. Septime Verlag 2023, HC, 257 Seiten, 24,00 Euro.

Sein Revier ist die Stadt am Tiber: Rom. Der Zufall hat ihn in der Vergangenheit mit Fällen konfrontiert, die immer irgen-detwas mit der Musikwelt zu tun hatten. Dass es in seinem jüngsten Fall ebenso laufen wird, ahnt Commissario Di Bernar-do nicht, als er zum Tatort an der Basilica di San Giovanni in Laterano gerufen wird. Alessandro Ferro hat dort den Tod gefun-den. Er ist ein sehr bekannter römischer Komponist. Die andere Leiche scheint zunächst niemand zu kennen, es ist die Leiche einer jungen Frau.
Gemeinsam mit seinem Inspettore Roberto Del Pino, versucht Di Bernardo ersten Spuren zu folgen. Manche Dinge liegen zu offenkundig auf der Hand, was ihn stutzig macht. Und nach einiger Zeit muss der Commissario feststellen, dass der Fall zahlreiche Facetten hat. Eine Spur führt zu einem Mann, der Bogen baut, jene Bogen, mit denen sich dann einzigar-tigen Instrumenten Töne und Melodien entlocken lassen...
„Tödliche Sonate" hieß der Roman aus dem Jahre 2018, in dem die internationale Violinistin Natasha Korsakova Di Bernar-do seinen ersten Fall lösen ließ; ein zwei-ter Fall erschien unter dem Titel „Römi-sches Finale" (beide Romane sind leider vergriffen). Doch nun ist Di Bernardo zurück und die Autorin überzeugt hier neben ihrem Kenntnisreichtum mit einer großartigen Präzision. Im Umfang redu-ziert, wirkt die Handlung konzentrierter und schon bald taucht als Thema der Umweltschutz auf, verbunden mit der Frage, ob es legitim ist, aus gefährdeten Tropenhölzern Bogen anzufertigen? Doch stehen auch die Morde mit dieser Frage in Zusammenhang?
„Di Bernardo" erscheint im Wiener Septi-me Verlag. Ein Auftritt. Hardcover. Ge-diegene Gestaltung. Hier machen Bücher-freunde Kriminalromane. Ein gutes litera-risches, neues Zuhause für eine immer wieder überraschende Autorin, die bitte weitere Fälle veröffentlichen mag!

Rainer Scheer